Berlin. Peter Ramsauer (CSU), Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, fordert die Länder auf, den sozialen Wohnungsbau stärker zu fördern. Besonderer Handlungsbedarf bestehe in deutschen Großstädten. Der Forderung nach mehr Bundesmitteln für Wohnraum erteilte Ramsauer eine Absage.

Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) hat die Länder aufgefordert, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Länder erhielten jährlich 518 Millionen Euro, um sozialen Wohnungsbau zu fördern, sagte er der Zeitschrift "Superillu" in einem am Sonntag vorab veröffentlichten Interview. "Ich kann nur dringend an die Länder appellieren, ihrer sozialen Verantwortung auch gerecht zu werden und mehr bezahlbaren, günstigen Wohnraum zu schaffen."

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Dazu zählten auch die rund 70.000 fehlenden Studentenwohnungen, sagte Ramsauer. "Und auch, wenn das Defizit nicht binnen eines Semesters zu beheben ist, müssen wir hier anpacken."

Der Forderung nach mehr Bundesmitteln für Wohnraum erteilte Ramsauer eine Absage. "Für die Kosten der Unterkunft, Wohngeld und die Wohnraum-Förderung gibt der Bund gut 17 Milliarden Euro im Jahr aus." In die Verkehrsinfrastruktur investiere er dagegen 10,5 Milliarden Euro.

In Großstädten bestehe gezielter Handlungsbedarf

Wegen großer regionaler Unterschiede im Mietmarkt plädierte Ramsauer für gezielte Aktionen. "Es ist richtig, dass man in den Großstädten wie zum Beispiel Berlin, München und Hamburg in besonderer Weise tätig werden muss.

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Die Rendite im Wohnungsbau war über Jahre zu gering, lohnte sich nicht für Investoren." Nun ziehe die Bautätigkeit wieder an und sei von 2010 auf 2011 um zwölf Prozent bei den Fertigstellungen und um 20 Prozent bei den Baugenehmigungen gestiegen. "Der Trend hält an."

Im neuen Wohn- und Immobilienwirtschaftsbericht des Bundesbauministeriums warnt die Regierung bereits vor einem Wohnungsmangel in Deutschland und mahnt eine "wirksame soziale Abfederung" der Folgen an. Nach Schätzungen des Deutschen Mieterbunds fehlen in Deutschland rund 250.000 Mietwohnungen. (AFP)