Berlin. Mobilfunkanbieter sollen sinkende Kosten an Verbraucher weitergeben. Das forderte Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner. Die Bundesnetzagentur hatte am Freitag entschieden, dass Mobilfunkanbieter nur noch 1,85 Cent pro Minute verlangen dürfen, wenn andere Anbieter ihre Netze mit nutzen.
Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat die Betreiber von Mobilfunknetzen aufgefordert, Kostensenkungen an die Verbraucher weiterzugeben. "Wenn die allgemeinen Kosten für die Konzerne so deutlich sinken, sollten davon auch die Kunden profitieren", sagte Aigner der "Bild"-Zeitung. Die Anbieter sollten die Preissenkung an die Verbraucher weitergeben oder für den flächendeckenden Netzausbau verwenden.
Dem Vorschlag zufolge sollen die vier Netzbetreiber Telekom, Vodafone, E-Plus und O2 für die Zustellung von Anrufen in ihren jeweiligen Mobilfunknetzen ab dem 1. Dezember ein einheitliches Entgelt in Höhe von 1,85 Cent pro Minute berechnen dürfen. In einem zweiten Schritt soll das Entgelt ab dem 1. Dezember 2013 noch einmal leicht sinken auf 1,79 Cent pro Minute. Bislang konnten die Mobilfunkkonzerne Entgelte zwischen 3,36 und 3,39 Cent pro Minute berechnen.
Niedrige Entgelt tritt aber nicht sofort in Kraft
Im Mobilfunk nehme der Sprachverkehr im Vergleich zum Datenverkehr immer stärker ab, was auf den Siegeszug der Smartphones zurückzuführen sei, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. "Immer weniger Kosten werden durch den Sprachverkehr verursacht, so dass dieser einen entsprechend geringeren Anteil an den Gesamtkosten eines Mobilfunknetzes tragen muss." Dies sei der Hauptgrund, dass der Minutenpreis für Terminierungsleistungen weiter sinke.
Das niedrigere Entgelt tritt aber nicht sofort in Kraft, weil zunächst noch nationale Konsultationen stattfinden. Anschließend wird der Entgeltvorschlag der EU-Kommission und den Regulierungsbehörden der anderen EU-Staaten zugestellt. (afp/dapd)