Berlin. Der frühere Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) plant kein politisches Comeback. Die Entlassung könne er nicht “abschütteln“. Ob er seit der Entlassung mit Kanzlerin Angela Merkel gesprochen habe, ließ Röttgen in einem Interview offen.
Ein halbes Jahr nach seiner Entlassung durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der frühere Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) vorerst keine Comeback-Pläne. Die Entlassung "kann man nicht abschütteln", sagte Röttgen in seinem ersten großen Interview seit seiner Entlassung im Mai der "Welt am Sonntag". "Aber man kann den Blick wieder nach vorn richten."
In den zurückliegenden sechs Monaten habe er "bittere Erfahrungen gemacht und Enttäuschungen erlebt, aber auch viel Zuspruch, Solidarität und Sympathie erfahren".
Auf die Frage, ob er seit der Entlassung mit Merkel gesprochen habe, sage Röttgen lediglich: "Wir sitzen zusammen in Präsidium und Bundesvorstand der CDU."
Röttgen plant keine Karriere in der Außenpolitik
Derzeit konzentriere er sich "auf die Arbeit im Wahlkreis und im Parlament. Weiteres spielt erst einmal keine Rolle." Seine Entscheidung, sich der Außenpolitik zuzuwenden, sei "nicht Ausdruck einer Karriereplanung", sagte er. "Außenpolitische Themen, Fragen der Globalisierung, nicht zuletzt die Zukunft Europas - dies sind Themen, die mich immer interessiert haben und mit denen ich mich auch schon lange beschäftige."
Röttgen hatte nach der Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl am 13. Mai in Nordrhein-Westfalen seinen Rückzug als Landesvorsitzender angekündigt. Kurz nach der Wahlschlappe hatte Merkel ihn auch als Bundesumweltminister entlassen. Einen Rücktritt hatte Röttgen zuvor abgelehnt.