Bonn. Gut fünf Monate nach der Messerattacke auf Polizisten bei einer Demonstration in Bonn muss sich vom 10. Oktober an ein 26-jähriger Salafist vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt dem Mann schweren Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zur Last.

Fünf Monate nach den Ausschreitungen von Salafisten in Bonn wird nun einer der Islamisten vor Gericht gestellt. Der 26-Jährige soll bei der Kundgebung im Mai mit einem Messer auf zwei Polizisten eingestochen und diese schwer verletzt haben. Der Prozess vor dem Landgericht Bonn soll am 10. Oktober beginnen, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Bei der Eskalation vor einer saudi-arabischen Schule waren 29 Polizisten verletzt worden.

Die Lage war außer Kontrolle geraten, als Anhänger der rechtsextremen Splitterpartei Pro NRW umstrittene Mohammed-Karikaturen hochgehalten hatten. Daraufhin lieferten sich Salafisten mit Polizisten eine Straßenschlacht. Sie warfen mit Steinen, Flaschen und anderen Wurfgeschossen. Mehr als 100 Personen wurden festgenommen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat der angeklagte Salafist nach seiner Festnahme die Messerattacke eingeräumt. Eine Tötungsabsicht bestreitet er aber. Der Mann muss sich nun wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten. (dapd/afp)