Essen. 29 Polizisten wurden bei den Krawallen am Rande einer Pro-NRW-Wahlkampfkundgebung in Bonn am Samstag verletzt. Radikale Salafisten reagierten mit bloßer Gewalt auf die Provokation der Rechtspopulisten - und zeigten damit, wie gefährlich sie sind. Ein Kommentar.
Als sie in den Fußgängerzonen Korane verteilten, wurden sie von manchen noch belächelt – doch spätestens am Wochenende in Bonn zeigte sich, dass hinter der Fassade der Salafisten hierzulande mehr steckt als religiöser Fundamentalismus. Zumindest einem harten Kern geht es um bloße Gewalt.
Wer mit Messern, Steinschleudern und Schlagstöcken zu einer „Demonstration“ anrückt, der hat weder Politik noch die Meinungsfreiheit im Sinn. Die Angriffe auf Polizisten, die sich zu einem wahren Straßenkampf auswuchsen, sind auch ein Alarmzeichen für die Sicherheitsbehörden, die Gefahr, die von den Salafisten ausgeht, ernst zu nehmen.
Auch die Rechten haben sich selbst demaskiert
Daran ändert auch nichts, dass die Salafisten von der rechtsextremen „Pro-NRW“-Gruppierung gezielt provoziert wurden. Auch die Rechten, die lange Zeit im Gewand der vermeintlich harmlosen Biedermänner daherkamen, haben sich spätestens in Bonn selbst demaskiert. Ihre Fremdenfeindlichkeit ist ebenso plump wie widerwärtig.
Nun muss es darum gehen zu verhindern, dass die Auseinandersetzungen zwischen Salafisten und Rechtsextremen eskalieren. Bonn war ja nicht der erste Gewaltausbruch. Denn wohin es führen kann, wenn wirre Überzeugungstäter unterschätzt werden, hat ja der Fall der Neonazi-Zelle von Zwickau gezeigt.