Mogadischu. Radikale Islamisten haben einen Anschlag auf den neu gewählten somalischen Präsidenten Hassan Cheikh Mohamoud verübt. Er blieb unverletzt, mindestens ein Mensch kam bei den Explosionen vor seinem derzeitigen Wohnsitz jedoch ums Leben. Die verantwortliche Shebab-Miliz drohte mit weiterer Gewalt.
Auf den neuen somalischen Präsidenten Hassan Cheikh Mohamoud ist am Mittwoch ein Anschlag verübt worden. Der erst am Montag gewählte Präsident wurde durch die beiden Explosionen in Mogadischu nicht verletzt. Das teilte ein Sprecher der Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM), Ali Houmed, mit.
Allerdings ist durch die Explosionen vor dem Übergangswohnsitz des neuen somalischen Präsidenten mindestens ein Mensch getötet worden. Mohamoud residiert in einem Hotel in der somalischen Hauptstadt. Zum Zeitpunkt des Anschlags traf er dort nach Angaben aus kenianischen Regierungskreisen kenianische Abgeordnete und Kenias Außenminister Sam Ongeri.
Radikale Islamistischen bekennen sich zum Präsidenten-Anschlag
Die radikalislamische Miliz Al Shebab, die Krieg gegen die somalische Regierung führt, lehnt Mohamud ab. Kurz nach den Explosionen bekannte sich die islamistische Vereinigung zu dem Anschlag und drohte mit weiterer Gewalt. "Wir sind verantwortlich für den Angriff auf den sogenannten Präsidenten und die Delegation", sagte ein Sprecher der Miliz, Ali Mohahmoud Rage. "Es wird mehr derartige Angriffe geben, bis Somalia befreit ist."
Die Präsidentschaftswahl am Montag war der vorläufige Höhepunkt eines unter UN-Schirmherrschaft stehenden Stabilisierungsprozesses für Somalia. Das unter Gewalt und Hungersnöten leidende Bürgerkriegsland am Horn von Afrika hat seit dem Sturz von Präsident Siad Barre im Jahr 1991 keine funktionierende Zentralregierung. Die Shebab-Miliz hatte den Wahlprozess als "feindlichen Akt" kritisiert. (afp/dapd)