Saarbrücken. Nach Wunsch der Bundesagentur für Arbeit sollen demnächst umgeschulte Langzeitarbeitslose in Kindergärten und Kitas arbeiten. Denn Erzieher, vor allem männliche, fehlen. Die SPD hält von dem Vorschlag gar nichts. Es dürften keine Abstriche bei der Qualifikation von Erziehern gemacht werden.

Die SPD sieht das Vorhaben der Bundesagentur für Arbeit zur Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen für den Erzieherberuf mit Skepsis. "Eine Konzentration allein auf die Gruppe der Langzeitarbeitslosen halte ich für falsch", sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig der "Saarbrücker Zeitung". Nötig sei eine "breiter angelegte Initiative, die sich auch an Leute wendet, die gerade erst arbeitslos geworden oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind".

Zudem dürften keinerlei Abstriche bei der Qualifikation von Erziehern gemacht werden. "Es muss sichergestellt sein, dass die interessierten Personen die notwendigen Voraussetzungen für diesen wichtigen Beruf mitbringen", erklärte Schwesig. Wegen des Fachkräftemangels bei der Kinderbetreuung will die Bundesagentur für Arbeit 5000 Langzeitarbeitslose zu Erziehern ausbilden. Unter den Langzeitarbeitslosen befänden sich etwa 800.000 Menschen, die zumindest die schulischen Voraussetzungen dafür erfüllen, heißt es bei der Bundesagentur.

Befürchtung: Falsche Motive

Die Arbeitsagentur will nur jene Hartz-IV-Empfänger für den Erzieher-Job ausbilden, die das ausdrücklich selbst wünschen. Dennoch sind Befürchtungen laut geworden, es könnten sich auch Langzeitarbeitslose dafür entscheiden, die sich eigentlich nicht für den Erzieherberuf eignen. (afp)