Düsseldorf.. Bei den NRW-Grünen wird Ärger über Berufung von Horst Becker zum Staatssekretär im Landesumweltministerium laut. Der Vorwurf: Der 56-jährige sei für Landwirtschaftspolitik nicht genügend qualifiziert. Bis zur Wahl war er Staatssekretär im Wirtschaftsministerium.
Bei den nordrhein-westfälischen Grünen gibt es Ärger über eine Personalie in der neuen Landesregierung. Die Berufung von Horst Becker zum Parlamentarischen Staatssekretär bei Umweltminister Johannes Remmel (beide Grüne) wird von Teilen der Basis mit Murren quittiert. Ihr Vorwurf: Der 56-jährige sei für Landwirtschaftspolitik nicht genügend qualifiziert.
„Eine solch wichtige Position muss fachlich besetzt werden“, kritisiert Andrea Schetter, Grünen-Vorsitzende im Kreis Mettmann. Erst in letzter Sekunde zog ihr Kreisverband einen entsprechenden Antrag für den grünen Landesparteitag an diesem Wochenende zurück. Darin sollte die Art und Weise der Personalauswahl missbilligt werden. Die Rede war sogar davon, Beckers Ernennung zu verschieben.
Kein Platz mehr im Wirtschaftsministerium
„Wir wollen niemanden beschädigen“, erklärt Schetter, die den Antrag befürwortet hatte, den Sinneswandel. Dies wäre aber nach überwiegender Meinung der Initiatoren bei einer kontroversen Debatte auf dem Parteitag nicht zu vermeiden gewesen. Schetters Co-Parteichef in Mettmann ist übrigens Peter Knitsch, von Beruf Abteilungsleiter im Hause Remmel.
Becker wurde vor zwei Jahren Parlamentarischer Staatssekretär für Verkehr im Mammut-Ressort von Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD). Nach der Landtagswahl sahen die Sozialdemokraten dort für ihn keinen Platz mehr. „Rotes Haus ist rotes Haus“, hieß es klipp und klar. Sympathien verscherzte sich Becker auch, als er vor der Wahl die Autorität Voigtsbergers in der Flughafenpolitik in Zweifel zog. Die Aussicht, Becker unterbringen zu müssen, begeisterte keinen der drei grünen Minister. Nun wird der Verkehrsexperte bei Remmel zuständig für den ländlichen Raum - „ohne einschlägige Erfahrung“, wie ein Parteifreund moniert.