Washington/Fort Meade. Nun steht der Termin fest: Ab dem 21. September steht Bradley Manning vor Gericht. Dem US-Soldat und Wikileaks-Infomanten werden 22 Tatbestände vorgeworfen. Bisher hat er sich weder für schuldig noch für unschuldig erklärt.
Bradley Manning, dem mutmaßlichen Zuträger der Enthüllungsplattform Wikileaks, wird ab 21. September im Militär-Stützpunkt Fort Meade in Maryland endgültig der Prozess gemacht. Alle Versuche der Anwälte des 24-jährigen US-Soldaten, die auf 22 Einzelpunkten basierende Anklage in den Voranhörungen abzuweisen, scheiterten am Donnerstagabend.
Die zuständige Militärrichterin Denise Lind hält insbesondere den härtesten Vorwurf – die „Unterstützung des Feindes“ – für verhandelbar. Manning wird vorgeworfen, insgesamt über 700 000 geheime Dokumente des Pentagons und des Außenministeriums während seiner Stationierung im Irak an Wikileaks weitergereicht zu haben. Er soll die Daten von Rechnern des Militärs heruntergeladen und dann auf CDs gebrannt haben.
Manning hat sich bisher weder für unschuldig noch für schuldig erklärt
Im Falle einer Verurteilung droht dem Obergefreiten lebenslange Haft. In der Vorverhandlung am Donnerstag legte Richterin Lind die Messlatte für die Militär-Ankläger allerdings hoch. Um Manning zu verurteilen, müsse der Beweis erbracht werden, dass dem Soldaten klar war, dass feindliche Stellen wie etwa das Terrornetzwerk El Kaida über jene vertraulichen Daten verfügen konnten, die er an die Enthüllungs-Plattform Wikileaks weitergeben hat.
Manning hat sich bisher weder für unschuldig noch für schuldig erklärt. In dem Prozess im Herbst ist frühestens Mitte Oktober mit einem Urteil zu rechnen. Bürgerrechts-Organisationen werfen dem Pentagon wie der Obama-Regierung im Fall Manning übertriebene Härte vor.