Pjöngjang. . Trotz internationaler Proteste hat Nordkorea seine Langstreckenrakete in der Nacht zu Freitag gestartet. Japan hatte mit Abschuss gedroht. Doch dann stürzte das Geschoss ins Meer – offenbar von alleine.
Nordkorea hat trotz internationaler Kritik eine Langstreckenrakete starten lassen. Nach Berichten der Nachbarländer über einen Absturz räumte auch das Regime in Pjöngjang am Freitag ein, dass die Aktion nicht nach Plan verlaufen sei. Der Satellit habe „nicht den Orbit erreicht“, hieß es am Morgen in staatlichen Medien. Die USA sprachen trotz des offensichtlichen Fehlschlags von einer „provokativen Aktion“ und kündigten einen Stopp ihrer Nahrungsmittelhilfen an.
Der japanische Verteidigungsminister Naoki Tanaka sagte, ein fliegendes Objekt sei nach etwas mehr als einer Minute in der Luft wieder abgestürzt. Japanisches Gebiet sei dabei aber nicht getroffen worden. Tokio hatte zuvor angekündigt, die Rakete abzuschießen, falls sie über japanisches Territorium fliegen sollte.
Sie zerbrach in mehrere Teile
Nach Angaben der amerikanischen Streitkräfte stürzte die Rakete etwa 165 Kilometer westlich der südkoreanischen Küste ins Gelbe Meer, nachdem sie in mehrere Teile zerbrochen sei. Das südkoreanische Verteidigungsministerium teilte mit, der umstrittene Start sei um 7.39 Uhr (Ortszeit) in der Nähe des Ortes Tongchang-ri an der nordkoreanischen Westküste erfolgt.
Nach Angaben Nordkoreas sollte die Rakete einen Satelliten ins All befördern. Der Westen und Südkorea befürchten allerdings, es könne sich um einen militärischen Test handeln.
Propaganda zum Geburtstag des Staatsgründers
Für das Regime in Pjöngjang bedeutet der Absturz einen erheblichen Rückschlag. Der Raketenstart war nicht zuletzt als Propaganda-Aktion anlässlich der Feiern zum Jahrestag des 100. Geburtstags des Staatsgründers Kim Il Sung geplant. Stolz hatte die Regierung des wegen seines Atomprogramms international isolierten Landes die Rakete vorab auch ausländischen Journalisten präsentiert.
dapd