Berlin. . Die Personaldebatte nach dem Rücktritt von Gesine Lötzsch erwischt die Linkspartei ausgerechnet im Wahlkampf. Linken-Chef Ernst warnt jetzt davor, dass die Diskussionen die Wahlchancen schmälern könnten. Ob er selbst noch einmal ins Spitzenduo will, lässt er weiter offen.
Linken-Chef Klaus Ernst hat seine Partei nach dem Rücktritt der Ko-Vorsitzenden Gesine Lötzsch davor gewarnt, durch Diskussionen über die künftige Führung die Wahlchancen zu schmälern. „Wir müssen jetzt alle Kraft in den Wahlkampf stecken und nicht in unsinnige Führungsdebatten“, sagte Ernst der „Passauer Neuen Presse“ vom Donnerstag. „Parteien, die sich im Wahlkampf mit sich selbst beschäftigen, sind nicht erfolgreich“, fügte der Parteichef hinzu.
Den jüngsten Meinungsumfragen zufolge liegt die Linke in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, wo im Mai gewählt wird, bei weniger als fünf Prozent. Ernst bekräftigte, dass er die Partei bis zur Neuwahl des Vorstandes Anfang Juni alleine führen werde. Er selbst wollte sich aber erneut nicht festlegen, ob er im Juni noch einmal zur Wiederwahl antritt.
Lötzsch war in der Nacht zu Mittwoch überraschend zurückgetreten und hatte dies mit der Erkrankung ihres Mannes begründet. Seither wird in der Partei intensiv über die Nachfolge diskutiert. Im Gespräch ist, dass der frühere Partei- und Fraktionschef Oskar Lafontaine mit einer Ko-Vorsitzenden erneut die Führung der Linken übernimmt, als Alternative wird ein Duo aus Fraktionsvize Dietmar Bartsch sowie der stellvertretenden Partei- und Fraktionschefin Sahra Wagenknecht diskutiert. (afp)