Düsseldorf. Comeback für den ehemaligen Generalsekretär der Bundes-FDP: Christian Lindner wird die FDP in den Landtags-Wahlkampf in NRW führen. Das gab der Landesvorsitzende der FDP, Daniel Bahr, am Donnerstagabend bekannt. Demnach soll Lindner auch den Landesvorsitz der Partei übernehmen. Bahr werde das Feld räumen.

Der frühere FDP-Generalsekretär Christian Lindner soll die nordrhein-westfälischen Liberalen als Spitzenkandidat in die Landtagswahl im Mai führen. Dies sagte der FDP-Vorsitzende in Nordrhein-Westfalen, Daniel Bahr, am Donnerstagabend in Düsseldorf. Demnach will Bahr auch sein Amt als nordrhein-westfälischer Landeschef der FDP an Lindner abgeben.

Bahr äußerte sich am Rande einer außerordentlichen Sitzung des FDP-Landesvorstands, der am Abend in Düsseldorf zusammengekommen war. Er wolle das Amt beim nächsten Parteitag der NRW-FDP übergeben. Ein genauer Termin für das Treffen steht einem FDP-Sprecher zufolge noch nicht fest, er muss aber rasch stattfinden, da die Kandidatenlisten für die NRW-Landtagswahl im Mai zusammengestellt werden müssen.

Parteichef Rösler war am entscheidenden Gespräch nicht beteiligt

Lindner kündigte an, er werde sich "mit vollem Engagement in den Wahlkampf hineinwerfen". "Ich trete an, um die FDP wieder in den nordrhein-westfälischen Landtag zu führen", sagte er.

Über den Spitzenkandidaten hatten zunächst Landeschef Bahr, der Chef der FDP-Landtagsfraktion, Gerhard Papke, und Lindner selbst in einem Düsseldorfer Hotel beraten. Sie präsentierten dann den Vorschlag dem Landesvorstand.

Comeback nach drei Monate Pause

Der FDP-Bundesvorsitzende Philipp Rösler bedankte sich bei Lindner für dessen Bereitschaft, sich wieder an herausgehobener Stelle für die FDP einzusetzen. Dass Lindner auch Landesvorsitzender werden wolle, zeige, dass dieser sich nicht nur in den kommenden 60 Tagen engagieren wolle.

Lindner war am 14. Dezember als Generalsekretär der Liberalen zurückgetreten. "Es gibt den Moment, in dem man seinen Platz frei machen muss, um eine neue Dynamik zu ermöglichen", sagte er damals.

FDP kommt laut Umfrage in NRW auf zwei Prozent

Nach einer ZDF-Umfrage geht Lindner jetzt eine schwere Aufgabe an. Würde schon am Sonntag gewählt, käme die FDP in NRW auf zwei Prozent und flöge aus dem Landtag. Die CDU käme auf 34 Prozent, die SPD auf 37. Die Grünen könnten mit 13 Prozent rechnen. Die Linke schiede mit vier Prozent der Stimmen aus dem Landtag aus, während die Piraten mit sechs Prozent ins Landesparlament einzögen. (rtr, afp)