Berlin. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime zeigt sich besorgt über Radikalisierungstendenzen unter jungen Muslimen in Deutschland. Aiman Mazyek sagte in einem Interview, er sehe sich bestätigt: Diskriminierung begünstige Extremismus.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hat besorgt auf die Ergebnisse der Integrationsstudie des Bundesinnenministeriums reagiert. "Die Studie bestätigt unsere Erkenntnisse: Diskriminierung begünstigt Extremismus. Wenn dann noch fanatisierte Religionsvorstellungen dazu kommen, kann das bei einigen Jugendlichen wie ein Brandbeschleuniger wirken", sagte Mazyek der Online-Ausgabe der "Bild"-Zeitung BILD.de.
"Jetzt ist die Politik gefragt Muslime noch stärker als bisher in der Präventionsarbeit zu unterstützen." Die Bekämpfung von Extremismus jeglicher Form sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
In der vom Innenministerium in Auftrag gegebene Studie "Lebenswelten junger Muslime" heißt es, 78 Prozent der befragten Muslime im Alter zwischen 14 und 32 Jahren seien zur Integration bereit. 22 Prozent betonten dagegen eher die eigene Herkunftskultur. Von den nichtdeutschen Muslimen befürworteten nur 52 Prozent die Integration in die deutsche Gesellschaft, während 48 Prozent "starke Separationsneigungen" zeigten. (afp)