Köln. . Die Bauarbeiten an der neuen Kölner Zentralmoschee können weitergehen. Nach drei Monaten Stillstand haben Bauherr und Architekt ihren Streit nach Vermittlung von Kölns Ex-Oberbürgermeister Schramma beigelegt. Dabei war es um 2000 Baumängel gegangen.

Nach monatelangem Streit um den Bau der Zentralmoschee in Köln haben sich die Verantwortlichen verständigt: Der Bau an der Kölner Großmoschee kann weitergehen. Am Freitag unterzeichneten die Bauherrin, die türkisch-islamische Union Ditib und der ursprünglich gekündigte Architekt Paul Böhm eine entsprechende Vereinbarung, die Kölns Ex-OB Fritz Schramma vermittelt hat.

Wie die Ditib am Freitag bekannt gab, stehe Böhm nun bei dem Moschee-Bau beratend zur Verfügung, "um die Fertigstellung in gestalterischer Hinsicht zu begleiten". Der bisherige Vertrag mit dem Kirchen-Architekten bleibe wechselseitig gekündigt. Die Bauleitung bis zur Fertigstellung sei jedoch nicht mehr Aufgabe des Architekten.

2000 Baumängel festgestellt - Gericht muss jetzt entscheiden

Die Ditib hatte dem Architekten Paul Böhm rund 2000 Baumängel sowie eine Kostenexplosion von ursprünglich 17 Millionen Euro auf den doppelten Betrag vorgeworfen. Böhm hatte die Beschuldigungen stets zurückgewiesen. Die Vorwürfe sollen nun gerichtlich aufgearbeitet werden, heißt es in der Erklärung. Die Mängel seien im Übrigen nicht Bestandteil der jetzt getroffenen Vereinbarung.

Der Moscheebau ist schon weit vorangeschritten. Die Eröffnung ist für Juni geplant. Die Moschee soll aus einem mehrstöckigen Gebäude mit einer 35 Meter hohen Kuppel sowie zwei Minaretten von je 55 Metern Höhe bestehen. Der Bau soll 1200 Gläubigen Platz bieten. (dapd/WE)