Berlin. Vor zehn Jahren wurde Prostitution in Deutschland legalisiert. Seitdem können sich Prostituierte krankenversichern - doch seitdem gibt es laut Polizei auch mehr Zuhälter und laut EU mehr Menschenhandel. Das Gesetz ist gescheitert, so die Gewerkschaft der Polizei. Die CSU fordert eine strengere Regulierung des Sex-Gewerbes.

Zehn Jahre nach der Legalisierung von Prostitution in Deutschland ist in der Union der Ruf nach einer strengeren Regulierung laut geworden. "Es war ein Fehler, die Prostitution zu legalisieren", sagte der CSU-Rechtsexperte Stephan Mayer der "Bild"-Zeitung vom Dienstag. Dies habe nur zu einer "Verbrechenszunahme im Rotlichtmilieu geführt". Mayer fordert daher eine strengere Regulierung des Sex-Gewerbes.

Auch der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, hält das Prostitutionsgesetz in Deutschland für gescheitert. "Das Gesetz muss auf den Prüfstand", sagte Witthaut der Zeitung. "Es gibt heute nicht weniger Zuhälter als früher sondern mehr, und die sonnen sich jetzt auch noch im Lichte der Legalität." Dem Problem des Menschenhandels und der Organisierten Kriminalität sei mit dem Prostitutionsgesetz überhaupt nicht beizukommen.

Menschenhandel ist seit der Legalisierung stark gestiegen

Seit Inkrafttreten des Prostitutionsgesetz Anfang 2002 gilt das Sex-Gewerbe in Deutschland nicht mehr als sittenwidrig, Prostituierte können sich anmelden und kranken-, renten- und arbeitslosenversichern. Doch seit der Legalisierung ist laut einer Studie der EU-Kommission der Menschenhandel stark angestiegen. (afp)