Düsseldorf. . Weil sie das Geld zum Leben selbst verdienen müssen, kommen viele Studierende an den Universitäten im Land in stark Zeitnot. Staat und Universitäten verlangen ein zügiges Studium, aber das wird aber gerade in den späteren Semestern immer schwieriger.

Vielen Studierenden in Nordrhein-Westfalen fällt es sehr schwer, Studium und Nebenjob zeitlich unter einen Hut zu bringen. Dabei wächst der Druck mit der ­Anzahl der Semester. „Mit zunehmender Studiendauer tritt die Finanzierung durch einen Job in den Vordergrund“, so die NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD). Für das Studium bleibt dann immer weniger Zeit.

41 Prozent der Studenten beklagen, sie könnten die für ein Vollzeitstudium vorgesehene Arbeitsbelastung von 32 bis 39 Wochenstunden nicht einhalten, weil sie nebenbei Geld verdienen müssen.

Weitere 13 Prozent nannten „andere Interessen“ als Grund. Dagegen gaben 40 Prozent in der Online-Befragung für das Ministerium an, sie kämen „im Großen und Ganzen“ klar.

20 000 machten mit

Als erste Konsequenz kündigte Schulze an, mehr Teilzeit-Studiengänge einrichten zu wollen. Auch die „enorme Nachfrage“ an der Fern-Uni Hagen sei bezeichnend.

20 000 Studenten aus Nordrhein-Westfalen hatten sich an der nicht repräsentativen ­Umfrage beteiligt. Unter dem Strich zeigten sich 70 Prozent „im Großen und Ganzen“ mit dem Studium und dem Bemühen ihrer Uni um gute Studienbedingungen zufrieden.

Weitere Ergebnisse: Jeder Dritte absolviert während ­seines Studiums einen Auslandsaufenthalt, knapp jeder zweite Bachelor-Student möchte anschließend ein ­Masterstudium aufnehmen.

Keine weiteren Fragen

Nach fehlenden Studienplätzen, Wartezeiten oder der Enge in Hörsälen wurde in der 80 000 Euro teuren Erhebung nicht gefragt. Die Ergebnisse lassen auch keine genauen Rückschlüsse auf einzelne Universitäten oder Studiengänge zu. CDU-Fraktionsvize Klaus Kaiser warf Schulze vor, sie wolle „die Studierenden für dumm verkaufen“.