Am 14. Mai hat Karstadt Geburtstag. Der Warenhausbereich, die Wiege des Arcandor-Konzerns, wird 128 Jahre alt. Wie es ihm dann gehen wird? Wer weiß das schon. In einem Monat kann in diesen unruhigen Zeiten viel geschehen. ...

... Doch bei Arcandor bedürfte es keiner Krise, um das Unternehmen unter die Räder kommen zu lassen. Seit sieben Jahren wird der Konzern von seinen jeweiligen Chefs ständig "neu aufgestellt", "modern zugeschnitten" oder was die Managersprache sonst noch an Floskeln zu bieten hat.

Doch statt das einstige Flaggschiff in der deutschen Kaufhauswelt zu stärken, machten es die Manager mit ständig wechselnden Strategien zur lahmen Ente. Während die gescheiterten Bosse mit Abfindungen das Weite suchten, stehen viele Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre schon jetzt vor einem Trümmerhaufen. Sie haben Jobs, Einkaufsmöglichkeiten und Milliarden Euro verloren. Viele Innenstädte sind öder geworden.

Damit nicht genug. Der neue Arcandor-Chef streicht weiter Stellen, verkauft Firmenteile - wieder mal nach einem neuen Konzept. Ob es diesmal etwas bringt? Viel Zeit hat der Konzern nicht mehr.