Hannover. Bundespräsident Christian Wulff soll sich nach einem Medienbericht in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident 500.000 Euro von einem Unternehmer-Paar geliehen haben - und den Landtag über seine Beziehungen zu den Geschäftsleuten möglicherweise getäuscht haben.

Bundespräsident Christian Wulff hat möglicherweise in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident den Landtag getäuscht. Nach einem Bericht von Bild.de hat Wulff geschäftliche Beziehungen zu einem niedersächsischen Unternehmer abgestritten, von dessen Frau er sich 500.000 Euro geliehen haben soll.

Grünen-Politiker hatten Anfang 2010 im Landtag in Hannover die Frage nach den Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmer Egon Geerkens und dem damaligen Ministerpräsidenten Wulff gestellt. Im Januar war bekannt geworden, dass Wulff mit seiner Frau Bettina in den Weihnachtsurlaub nach Florida geflogen war, ohne den vollen Preis für das Flugticket zu zahlen. Den Urlaub verbrachten sie in einem Haus Geerkens'.

Nach Angaben von Bild.de habe Wulff im Landtag erklären lassen, dass es zwischen ihm und den in der parlamentarischen Anfrage genannten Personen und Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren keine geschäftlichen Beziehungen gegeben habe. Dabei sei nicht erwähnt worden, dass Wulff 2008 einen privaten Darlehensvertrag über 500.000 Euro mit der Frau des Unternehmers geschlossen hatte. Wie das Online-Portal berichtet, habe Wulff 2010 den privaten Kredit durch ein Hypotheken-Darlehen einer Bank abgelöst. (we)