Düsseldorf. . Die Insolvenz des Billigstromanbieters Teldafax soll ein parlamentarisches Nachspiel haben. Der FDP-Abgeordnete Stefan Romberg fordert die rot-grüne Landesregierung auf, den Skandal aufzuklären und Vorsorge für die Zukunft zu schaffen.

Die spektakuläre Pleite des Billigstromanbieters Teldafax, bei der bis zu 780 000 Kunden geschädigt wurden, beschäftigt auch den nordrhein-westfälischen Landtag. Die FDP-Fraktion appelliert an die rot-grüne Landesregierung, sich für die Aufklärung der Ursachen einzusetzen.

„Die Verbraucher haben das Recht auf lückenlose Aufklärung. So etwas darf sich in Zukunft nicht wiederholen. Ziel muss sein, dass Verbraucher nicht in eine Falle tappen“, sagt der FDP-Abgeordnete Stefan Romberg. Nach der Teldafax-Insolvenz ist laut FDP bekannt geworden, dass die Finanzbehörden bereits seit 2009 von der drohenden Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens wussten. Das NRW-Unternehmen soll dem Staat zum damaligen Zeitpunkt fast 30 Millionen Euro geschuldet haben.

Die zuständige Behörde habe damals eine klare Einschätzung zur Situation von Teldafax abgegeben. So gut wie kein Vermögen, keine Perspektive, bilanzielle Überschuldung, keine Maßnahmen zur Rettung in Sicht – das soll laut Medienberichten das Ergebnis der Prüfung gewesen sein. „Aber die Verbraucher haben davon nichts erfahren. Die Öffentlichkeit wurde nicht gewarnt. Hunderttausende Verbraucher haben neue Verträge abgeschlossen und dabei meist auch Vorauszahlungen geleistet“, kritisiert der FDP-Politiker.

Effektiver Verbraucherschutz

Aus der Teldafax-Insolvenz müssten Lehren gezogen werden. Die Landesregierung sollte dem Parlament berichten, welche Möglichkeiten es aus ihrer Sicht gibt, solche Vorfälle künftig zu verhindern. Romberg: „Auf dieser Grundlage kann man dann gemeinsam an einem Konzept für effektiveren Verbraucherschutz arbeiten.“

Die FDP fordert die Landesregierung auf, in Zusammenarbeit unter anderem mit der Verbraucherzentrale NRW sicherzustellen, dass die betroffenen Teldafax-Kunden bestmöglich durch Beratung unterstützt werden. „Die Kunden sind zum Teil mit mehreren tausend Euro für Strom oder Gaslieferungen in Vorkasse gegangen und ahnen bereits, dass dieses Geld verloren sein wird“, sagt Romberg.