Salang/Berlin. . Bei den beiden in Afghanistan gefundenen Leichen handelt es sich „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ um die beiden vermissten Deutschen. Das bestätigte am Dienstagabend Bundesaußenminister Guido Westerwelle.
Nach der Bergung von zwei Leichen in Afghanistan gibt es kaum mehr Zweifel am Tod der beiden seit Wochen vermissten deutschen Entwicklungshelfer. Es müsse „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ davon ausgegangen werden, dass es sich um die vermissten deutschen Staatsangehörigen handele, erklärte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) am Dienstagabend in Berlin.
Deutsche Vertreter hätten die in der afghanischen Provinz Parwan gefundenen Leichen persönlich in Augenschein genommen, erklärte Westerwelle. „Endgültige Klarheit“ werde die noch laufende endgültige Identifizierung bringen. Er sprach den Angehörigen und Freunden der Toten sein Mitgefühl aus.
Untersuchung auf Isaf-Stützpunkt
Die beiden Leichen waren am Montag in einem schwer zugänglichen Gebirgsgebiet rund hundert Kilometer nördlich von Kabul gefunden worden. In der Region werden seit Mitte August zwei deutsche Entwicklungshelfer vermisst. Bei ihnen handelt es sich um einen 59-Jährigen Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der aus Baden-Württemberg stammt, und einen 69-jährigen Sachsen, der für ein christliches Hilfswerk arbeitete, wie Regierungskreise in Berlin bestätigten.
Die Leichen waren am Dienstag von afghanischen Sicherheitsbehörden geborgen, an US-Soldaten übergeben und zur Untersuchung auf den Isaf-Stützpunkt Bagram rund 50 Kilometer nördlich von Kabul gebracht worden. Dort hatten Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Kabul auf die Ankunft der Leichen gewartet.
Schusswunden in Brust und Kopf
Ein Journalist der Nachrichtenagentur afp hatte von der Übergabe der Leichen an die US-Soldaten berichtet, dass die Leichen die von westlichen Bürgern zu sein schienen. Als ein US-Soldat die Leichensäcke kurz öffnete, waren Blutspuren zu sehen. Nach Angaben eines afghanischen Polizisten wies eine Leiche Schusswunden in der Brust, die andere im Kopf auf.
Die beiden Deutschen waren nach afghanischen Polizeiangaben beim Bergsteigen im Salang-Gebirge verschwunden. Demnach ließen sie ihren Wagen samt Fahrer in der Nähe des Salang-Flusses zurück und gingen wandern. Als die Männer von ihrem Ausflug nicht zurückkamen, alarmierte der Fahrer die Polizei. (afp)