Schwerin. .

Vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern liegt die SPD von Ministerpräsident Erwin Sellering vorn. Nach den Umfrage-Ergebnissen wäre Koalitionen sowohl von SPD und CDU als auch von SPD und Linke möglich.

In Mecklenburg-Vorpommern sind am Sonntag 1,39 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Den Umfragen zufolge kann die SPD von Ministerpräsident Erwin Sellering damit rechnen, erneut stärkste Kraft zu werden. Demnach wäre sowohl eine Neuauflage der Koalition von SPD und CDU möglich, die bereits in den vergangenen fünf Jahren gemeinsam regierten, als auch ein rot-rotes Bündnis. Die Grünen haben gute Chancen, erstmals in den Schweriner Landtag einzuziehen. FDP und die rechtsextreme NPD müssen um ihre Rückkehr ins Parlament bangen.

Nach den Wahlen in Hamburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bremen ist die Wahl in Mecklenburg-Vorpommern die vorletzte im Superwahljahr 2011. Zwei Wochen später wird in Berlin noch ein neues Abgeordnetenhaus gewählt.

In Mecklenburg-Vorpommern lag die SPD in den jüngsten Umfragen für ARD und ZDF mit 35 bis 36 Prozent klar vorne, die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Lorenz Caffier kam auf 26 beziehungsweise 28 Prozent und die Linkspartei auf 16,5 bis 17 Prozent. Die Grünen erreichten acht Prozent. Für die FDP ergaben die Umfragen vier bis 4,5 Prozent, für die NPD 4,5 Prozent.

Sellering hat sich noch nicht auf einen Koalitonspartner festgelegt

Das endgültige Wahlergebnis wird frühestens zwei Wochen nach der Wahl am Sonntag feststehen. Wegen des Tods eines CDU-Direktkandidaten wird der Urnengang in einem Wahlkreis auf Rügen um vierzehn Tage verschoben.

Der bisherige Ministerpräsident Sellering ist seit 2008 im Amt. Der 61-jährige SPD-Politiker hat sich bislang nicht festgelegt, mit wem er im Falle eines Wahlsiegs künftig regieren will. Die SPD habe fünf Jahre lang gut mit der CDU und davor acht Jahre lang ebenso gut mit der damaligen PDS und heutigen Linspartei regiert, sagte Sellering im Vorfeld lediglich. Als unwahrscheinlich gilt indes eine rot-grüne oder eine rot-rot-grüne Regierung, selbst wenn dies rechnerisch möglich wäre.

Bei der Landtagswahl 2006 kam die SPD auf 30,2 Prozent, die CDU wurde mit 28,8 Prozent zweitstärkste Kraft. Die Linkspartei erhielt 16,8 Prozent, die FDP 9,6 Prozent und die NPD 7,3 Prozent. Die Grünen scheiterten mit 3,4 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde. Gleichzeitig mit der Landtagswahl finden Kreistags- und Landratswahlen statt. Außerdem wird über die Namen der neuen Landkreise entschieden, die durch eine Kreisgebietsreform entstanden sind. (afp)