Halle. Die Bundeswehr sei zu wenig anerkannt in der Gesellschaft. Das beklagt der Wehrbeauftragte des Bundestages Reinhold Robbe. Das Gelöbnis der 400 jungen Soldaten am Montagabend sieht er als "wichtige symbolische Geste". Aber man könne menschliche Zuwendung nicht staatlich verordnen.
Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe (SPD), beklagt im Vorfeld des Soldaten-Gelöbnisses vor dem Reichstag eine mangelnde Anerkennung der Bundeswehr durch die Gesellschaft. In der Gesellschaft gebe es zu wenig menschliche Zuwendung für die Soldaten, sagte Robbe der in Halle erscheinenden «Mitteldeutschen Zeitung» laut Vorabbericht. «Diese fehlende moralische Unterstützung ist eine wirkliche Belastung, das höre ich bei jedem meiner Besuche in der Truppe», sagte er.
"Das muss durch Überzeugung kommen"
Auf die Frage, ob man dem mit Gelöbnissen vorm Reichstag, der Vergabe von Tapferkeitsmedaillen und dem Bau eines Ehrenmals für tote Soldaten entgegenwirken könne, erwiderte Robbe: «Das sind wichtige symbolische Gesten. Aber man kann menschliche Zuwendung nicht staatlich verordnen. Das muss durch Überzeugung kommen.« Intellektuelle hätten sich in den 60 Jahren Bundesrepublik so gut wie gar nicht um die Bundeswehr gekümmert.
Robbe sagte, das Gelöbnis vor dem Reichstag solle nicht nur am 20. Juli stattfinden. »Es können auch andere Daten sein", sagte er. Dafür komme auch der 3. Oktober in Betracht, der Tag der deutschen Einheit. (ddp)