Istanbul. . Als Vergeltungsaktion für die jüngsten Angriffe auf türkische Stellungen im Südosten des Landes hat die türkische Armee in der Nacht Stellungen kurdischer Rebellen im Nordirak bombardiert. Heute tritt der nationale Sicherheitsrat zusammen.

Die Türkei hat im Nordirak vermutete Stellungen kurdischer Rebellen bombardiert. Bei den nächtlichen Luftangriffen seien 60 Ziele der Separatisten ins Visier genommen worden, erklärte das Militär am Donnerstag. Zuvor habe die Artillerie bereits fast 170 Ziele in der Region beschossen.

Die Türkei übte mit den Attacken offenbar Vergeltung für die jüngsten Angriffe auf ihre Militärstellungen im Südosten der Türkei. Dabei waren nach jüngsten Informationen zwölf Soldaten getötet worden, zunächst war man von neun Toten ausgegangen.

F-16-Bomber über Rebellenlagern

In der Nacht zum Donnerstag flog die türkische Luftwaffe Sicherheitskreisen zufolge zwei Angriffsserien auf die Bergregion im Norden des Irak. Beim zweiten Mal seien sechs F-16-Bomber vom Stützpunkt Dijarbakir im Südosten der Türkei gestartet. Bombardiert wurden demnach Luftabwehrstellungen sowie Rebellenlager, in denen führende Kurden-Kommandeure vermutet wurden.

Der türkische Präsident Abdullah Gül kommt am Donnerstag mit dem Nationalen Sicherheitsrat zusammen. Eines der wichtigsten Themen der Sitzung dürfte die Reaktion des Militärs auf die zuletzt wieder vermehrten Anschläge von Kurden sein.

Bisher mehr als 40 000 Tote im Konflikt

Kurdische Rebellen kämpfen seit mehr als einem Vierteljahrhundert für Autonomie im Südosten der Türkei. Bei dem Konflikt sind mehr als 40.000 Menschen ums Leben gekommen. (rtr)