Berlin. Die Sozialleistungen werden im laufenden Jahr um 4,5 Prozent auf 754 Millarden Euro steigen. Laut Sozialbericht der Bundesregierung wird damit jeder dritte in Deutschland erwirtschaftete Euro für soziale Leistungen ausgegeben.
Die Sozialleistungen in Deutschland werden aufgrund der Wirtschaftskrise in diesem Jahr deutlich ansteigen. Der am Mittwoch vom Kabinett in Berlin gebilligte Sozialbericht der Bundesregierung weist einen Zuwachs um 4,5 Prozent auf 754 Milliarden Euro aus. In den Vorjahren hatte das Plus bei jeweils rund ein bis zwei Prozent gelegen.
Der Anteil der Sozialleistungen an der Wirtschaftsleistung steigt den Angaben zufolge um knapp fünf Prozent auf 31,9 Prozent und erreicht fast den bisherigen Höchstwert von 2003. Damit werde mehr als jeder dritte erwirtschaftete Euro für die soziale Sicherung ausgegeben.
Eine Folge der Rezession
Der Anstieg sei in erster Linie Folge höherer Ausgaben in der Arbeitslosenversicherung und der Grundsicherung für Arbeitsuchende wegen der Rezession, heißt es in dem Sozialbericht. Außerdem spielten eine Reihe von Leistungsverbesserungen in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung eine Rolle. Hinzu komme das Kindergeld, der Familienleistungsausgleich, die Ausbildungsförderung, das Wohngeld sowie die Kinder- und Jugendhilfe.
Bis 2012 wird sich der Anstieg der Sozialleistungen wieder deutlich verlangsamen, prognostizieren die Experten in dem Bericht. Nach einer Modellrechnung würden 2012 voraussichtlich rund 790,1 Milliarden Euro für Soziales ausgegeben. 2008 waren 720 Milliarden Euro für soziale Leistungen ausgegeben worden, das waren 29 Prozent des Bruttoinlandproduktes. (afp/ddp)