Tel Aviv. . Israels Ex-Präsident muss unter anderem wegen Vergewaltigung einer Mitarbeiterin hinter Gitter.
Der frühere israelische Präsident Mosche Katzav ist wegen Sexualverbrechen zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Dieses Strafmaß habe ein Gericht gegen den 65-Jährigen verhängt, berichteten israelische Medien am Dienstag.
Katzav war Ende Dezember der Vergewaltigung einer Mitarbeiterin in zwei Fällen, der sexuellen Belästigung in weiteren Fällen sowie der Behinderung der Justiz für schuldig befunden worden.
Zur Urteilsverkündung erschien Katzav in Begleitung seiner beiden Anwälte. Zahlreiche israelische Fernseh- und Radiosender übertrugen live, wie der Ex-Präsident vor dem Gericht eintraf. Nach der Urteilsverkündung brach Katzav in Tränen aus und rief: „Sie irren sich, das ist eine Lüge!“
Katzav widerrief außergerichtliche Einigung
Der aufsehenerregende Skandal hatte den Likud-Politiker 2007 nach siebenjähriger Amtszeit zum Rücktritt gezwungen - er hatte den Rückhalt in der Bevölkerung und der Politik verloren. Katzav bestreitet alle Vorwürfe.
Katzav trat zwei Wochen vor dem Ende seiner Amtszeit im Juni 2007 zurück, nachdem ihn mehrere ehemalige Mitarbeiterinnen sexueller Übergriffe beschuldigt hatten. Im April 2008 widerrief der frühere Staatschef eine außergerichtliche Einigung. Nach der Absprache mit der Staatsanwaltschaft wäre er mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. Zu seinem Nachfolger wurde 2007 der Friedensnobelpreisträger Schimon Peres gewählt. (afp/rtr/dapd)