Berlin. . Laut einer Umfrage halten die Deutschen keinen Politiker mehrheitlich für ehrlich und vertrauenswürdig. Am besten schneidet noch Verteidigungsminister Guttenberg ab. Ganz unten: Die Vertreter von FDP und Linken.

Es gibt in Deutschland keinen aktiven Politiker, den die Bevölkerung mehrheitlich für ehrlich und vertrauenswürdig hält. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Zukunftswissenschaftlers Horst Opaschowski hervor, wie die Nachrichtenagentur dapd berichtet.

Selbst die beiden Bestplatzierten im „Ehrlichkeitsranking“, Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, erreichen nur Zustimmungswerte von 47 Prozent beziehungsweise 40 Prozent.

Das Ipsos-Institut befragte 1.000 Personen ab 14 Jahren. Vergleichbar hohe Zustimmungswerte erreichten noch Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit 37 Prozent, Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel (36), Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU, 34) sowie die Grünen-Spitzenpolitiker Renate Künast und Cem Özdemir mit jeweils 30 Prozent.

FDP-Politiker rangieren am Ende der Bewertungsskala

Besonders große Vorbehalte gibt es der Umfrage zufolge gegenüber Vertretern der FDP und der Linken. Die FDP-Spitzenpolitiker Rainer Brüderle (19 Prozent), Philipp Rösler (16), Guido Westerwelle (12) und Dirk Niebel (9) rangieren am Ende der Bewertungsskala. Die niedrigste Bewertung erhielten die Linken Gesine Lötzsch (7 Prozent) und Klaus Ernst (5).

Opaschowski zog das Fazit: „Ehrlichkeit gilt derzeit als eine der wichtigsten Tugenden und Werte der Deutschen - gefolgt von Vertrauen, Verantwortung und Verlässlichkeit. Dieses Wertefundament wird offensichtlich von den meisten Politikern nicht mehr gelebt: Sie repräsentieren diese Werte nicht mehr.“ Die Krise der Politik drohe zur Vertrauenskrise der Bürger und auch der Wähler zu werden. (dapd)