Hilla. Bei einem Selbstmordanschlag im Irak sind mindestens 31 Menschen getötet worden. Die Attentäterin zündete ihren Sprengstoffgürtel in einer Gruppe schiitischer Pilger.
Eine Selbstmordattentäterin hat sich inmitten einer schiitischen Pilgergruppe im Irak in die Luft gesprengt und mindestens 31 Menschen getötet. Die Frau zündete ihren Sprengstoffgürtel nach Angaben des Innenministeriums am Freitag in einer Gruppe von Frauen und Kindern, die auf dem Weg in die für Schiiten heilige Stadt Kerbela waren. Über 60 weitere Menschen wurden in Iskandarija, rund 40 Kilometer südlich von Bagdad, verletzt.
Opfer sind vor allem Frauen und Kinder
Nach Angaben des Innenministeriums waren vor allem Frauen und Kinder unter den Opfern. Viele hätten schwere Wunden am Kopf oder Bauch, sagte ein Arzt in der nahegelegenen Stadt Hilla. Es war bereits der vierte Anschlag gegen schiitische Pilger binnen einer Woche. Am Donnerstag waren bei einem Bombenanschlag in der Nähe des Imam-Hussein-Mausoleums in Kerbela mindestens acht Pilger getötet worden, unter ihnen ein Kind und drei Frauen. Mehr als 50 Menschen wurden verletzt.
Bereits vor einem Jahr hatte ein Selbstmordattentäter rund 43 Pilger getötet und weitere 60 verletzt. Im März 2008 waren bei einem Selbstmordanschlag in der Nähe des Mausoleums in Kerbela 52 Menschen getötet worden. Die Region um Kerbela ist derzeit unter sunnitischer Kontrolle.
Hunderttausende Pilger auf dem Weg nach Kerbela
Hunderttausende schiitische Pilger sind seit Tagen unterwegs nach Kerbela, wo am Montag an Imam Hussein, den Enkel des Propheten Mohammed, erinnert wird. Nach Angaben des Provinzgouverneurs werden rund fünf Millionen Menschen dort erwartet. Soldaten des sunnitischen Kalifen Jasid hatten Hussein im Jahr 680 getötet. Für Schiiten markiert das Ereignis einen schmerzlichen Höhepunkt im Ringen mit den Sunniten um die Führung in der islamischen Gemeinschaft. (afp)