Essen. Quasi ohne Einarbeitungszeit wird Norbert Röttgen (CDU) in wenigen Wochen auf dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen die deutschen Positionen vertreten. Spezialisten machen den neuen Minister fit für die komplizierten Verhandlungen.
Von null auf hundert in wenigen Tagen: Norbert Röttgen (CDU), der neue Bundesumweltminister, wird im Dezember als blutiger Anfänger auf das Parkett der internationalen Klimapolitik geschickt. Kann der das? fragen sich Beobachter.
Röttgen lernt Umwelt. Ein eingespieltes Team im Ministerium am Berliner Alexanderplatz macht den neuen Chef in den wenigen verbleibenden Wochen fit für die wohl komplizierteste Klimakonferenz der UN-Geschichte. Röttgen erhält einen Crashkurs in globaler Klimapolitik. Der44-jährige Rheinländer wälzt Dossiers, büffelt Verhandlungsstrategien, paukt das Klima-Kauderwelsch. Das ist mehr als ein Sprung ins kalte Wasser, heißt es in Nichtregierungsorganisationen.
Es sind die erfahrensten deutschen Klimadiplomaten, die Röttgers nun zur Seite stehen. Urban Rid etwa. Leiter der Abteilung Klimaschutz, seit 15 Jahren bei Klimaverhandlungen an vorderster Stelle. Nicole Wilke, die Leiterin der deutschen Delegation. Oder der Ministerialdirektor Karsten Sach, der ebenfalls in Kopenhagen das Abkommen mitverhandelt.
Kommt es zu einer völkerrechtlich verbindlichen Vereinbarung, hoffen deutsche Unternehmen auf neue Milliardenmärkte für Umwelttechnologien. Röttgen, Christdemokrat mit Wirtschaftsprofil, hat ein Buch geschrieben: „Deutschlands beste Jahre kommen noch.” Über Klimaschutz steht kaum etwas drin, doch als Motto seiner neuen Aufgabe könnte es durchaus passen.