Düsseldorf. .
Mit der Einführung des kostenlosen letzten Kindergartenjahrs zum 1. August will NRW auch mehr Personal in den Kitas einsetzen. Vor allem für die Betreuung der unter Dreijährigen sollen die Tagesstätten neue Kinderpflegerinnen einstellen.
Dafür will Familienministein Ute Schäfer (SPD) einen zweistelligen Millionenbetrag ausgeben. Außerdem finanziert das Land weitere 1000 Plätze für angehende Erzieherinnen.
Insgesamt sind im Etatentwurf zusätzlich 250 Millionen Euro eingeplant, um die Qualität der Kindergärten zu verbessern. Mit ihrem Fünf-Punkte-Programm zieht Schäfer erste Konsequenzen aus festgestellten Mängeln im Kinderbildungsgesetz (Kibiz), das die Regierung Rüttgers eingeführt hatte. In sozial schwierigen Stadtteilen will das Land mehr Familienzentren schaffen.
Zu wenig Zeit für Bildung
In einem zweiten Schritt will Schäfer auch die Betreuungszeiten und Gruppengrößen in den Kitas auf den Prüfstand stellen. Der Revision ging ein Prognos-Gutachten für 90 Prozent der 9400 Kitas voraus. „Das Ergebnis ist ernüchternd“, so Schäfer. Das Ziel des Kibiz, über angemessene Personalstärke pädagogische Qualität zu sichern, sei nicht erreicht worden.
Nach der Studie erreichten bei der Betreuung pro Kindergartengruppe nur 35 Prozent der Einrichtungen den gesetzlich vorgesehenen Standardwert. Viele der 3500 Leitungskräfte kritisierten, für die Bildungsförderung der Kinder bleibe zu wenig Zeit.