Hamburg. Die AfD-Chefin wollte am Donnerstagabend unter falschem Namen einchecken. Was anschließend passierte und wo Weidel schließlich nächtigte.

Die AfD und Alice Weidel polarisieren. Das ist nichts Neues. So auch am Donnerstagabend in Hamburg, wo die Chefin der rechtspopulistischen Partei im Rathaus zu Gast war. Dort hielt die aktuelle Kanzlerkandidatin der Alternative für Deutschland (AfD) eine Rede. Sehr zum Missfallen vieler Hamburgerinnen und Hamburger. Mehr als 16.000 Menschen folgten am Ende dem Aufruf des Hamburger Bündnisses gegen Rechts, gegen Weidels Besuch und ihre Rede im Rathaus zu protestieren. Dabei gab es einzelne Zusammenstöße mit der Polizei.

Alice Weidel: Hamburger Luxushotel verwehrt Übernachtung

Alice Weidel selbst soll am Donnerstagabend derweil zwar kein Problem mit Demonstranten oder der Polizei gehabt haben, dafür aber mit einem Hotel im Hamburger Westen. Nach Abendblatt-Informationen (gehört wie dieses Medium auch zu Funke) wurde die AfD-Vorsitzende, die in der Luxusherberge Louis C. Jacob in Nienstedten ein Zimmer reserviert hatte, des Hauses verwiesen, als sie vor Ort unter falschem Namen einchecken wollte (ein unter Spitzenpolitikern nicht unüblicher Vorgang). Das Hotel hatte Weidels Reservierung demnach storniert.

Das Hotel Louis C. Jacob an der Elbchaussee zählt zu Hamburgs feinsten Adressen.
Das Hotel Louis C. Jacob an der Elbchaussee zählt zu Hamburgs feinsten Adressen. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Nach Abendblatt-Informationen durfte sich die AfD-Spitzenkandidatin im Louis C. Jacob zumindest noch „frisch machen“, ehe sie wieder abdrehen musste und stattdessen ins „Courtyard by Marriott“-Hotel am Hamburger Flughafen auswich. Auf Abendblatt-Anfrage teilte das Marriott mit, sich „aus Gründen des Datenschutzes und der Privatsphäre (...) grundsätzlich nicht zu möglichen Aufenthalten von Personen“ äußern zu wollen.

Die Hamburger AfD wollte sich auf Anfrage ebenfalls nicht zu dem Vorfall äußern. Wie Pressesprecher Robert Offermann erklärte, handele es sich „um etwas Privates, was über die politische Sphäre hinaus geht. Dazu geben wir keine Stellungnahme ab.“

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AfD-Chefin Weidel von Hamburger Hotel abgelehnt – Diskussion in Sozialen Medien

Auch in den Sozialen Medien sorgte die Abweisung der AfD-Politikern am Freitagmorgen für Aufsehen und Diskussionen. Auf der Plattform „X“ (ehemals Twitter) meldete sich der Hamburger Laiendarsteller, Designer und DJ Jan Leyk zu Wort und erklärte, er sei von einem „Insider aus der Gastroszene“ auf den Hotel-Vorfall um AfD-Chefin Weidel hingewiesen worden. Woran sich auch eine Debatte um das Vorgehen des Louis C. Jacob entzündete.

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Alice Weidel im Rathaus: Hamburger AfD-Politiker bezeichnet Demonstranten als „Deutschland-Hasser“

Während Weidel, die beim Bundesparteitag der AfD in Riesa am zweiten Januar-Wochenende offiziell zur Kanzlerkandidatin der Partei ernannt wurde, im Hamburger Rathaus zum Thema „Schiffbruch für die Ampel: Hamburg und Deutschland wieder auf Kurs bringen!“ sprach, gingen in der Hansestadt nach Angaben der Polizei 16.000 Menschen auf die Straße und zogen durch die Hamburger Innenstadt.

Unter dem Tenor „Alice Weidel verhindern!“ waren bereits am späten Donnerstagnachmittag etwa 400 Menschen friedlich von der Caffamacherreihe/Valentinskamp über den Gänsemarkt, Jungfernstieg, Ballindamm, Glockengießerwall, Ernst-Merck-Straße zum Heidi-Kabel Platz gezogen. Dort hätten sie sich an der Kirchenallee dem großen Aufzug angeschlossen, der um 16.40 Uhr startete und unter dem Tenor „Alle gegen Faschismus! Alle gegen Alice Weidel und die AfD!“ angemeldet worden war.

Im Rathaus sprach vor Alice Weidel der AfD-Fraktionsvorsitzende in der Hamburgischen Bürgerschaft, Dirk Nockemann, im Großen Festsaal. Unter anderem bezeichnete er die Demonstranten auf Hamburgs Straßen als „Deutschland-Hasser“.

Diese Geschichte ist zuerst beim „Hamburger Abendblatt“ erschienen, das wie dieses Portal zur FUNKE Mediengruppe gehört.