Berlin. Trump will die Kontrolle über den Panamakanal, moniert unfaire Gebühren und poltert gegen China. Der Betreiber fürchtet nun Chaos.
Der designierte US-Präsident Donald Trump schockiert mit imperialistischen Allmachts-Phantasien: Annexion Grönlands, Anschluss Kanadas, Verdopplung des Militär-Etats der Nato-Staaten – und nun die Rückgewinnung des Panamakanals – notfalls mit Militärgewalt.
Trump hatte am Dienstag gesagt, der Panamakanal sei lebenswichtig für die USA. „Er wird von China betrieben.“ Er forderte, die Kontrolle der Wasserstraße an die USA zurückzugeben, falls diese nicht fair behandelt würden und bezeichnete die Durchfahrtgebühren am Panamakanal als „höchst ungerecht“. Trump schloss den Einsatz des Militärs nicht aus, um Kontrolle über den Kanal zu erlangen.
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Jetzt hat Panama Trumps Behauptungen, China kontrolliere den Panama-Kanal, entschieden zurückgewiesen. „Die Anschuldigungen, dass China den Kanal steuert, sind unbegründet“, sagte Ricaurte Vásquez Morales, Leiter der Panamakanal-Behörde dem „Wall Street Journal“. „China hat keinerlei Einfluss auf unseren Betrieb.“
Der Kanal – eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt – wurde im frühen 20. Jahrhundert von den USA gebaut und lange kontrolliert, bevor die Verwaltung schrittweise an Panama überging. Er verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Die heutigen Gebühren für die Kanalpassage gelten als marktüblich. Es gibt keine Regelungen, die den USA allein aufgrund ihrer historischen Rolle als Bauherren Sonderrechte einräumen würden.
Leiter der Panama-Kanal-Behörde warnt vor Chaos
Vásquez Morales sagte weiter, Regeln seien Regeln und es gebe keine Ausnahmen. „Wir können weder die Chinesen noch die Amerikaner noch sonst jemanden diskriminieren. Das verstößt gegen den Neutralitätsvertrag, gegen das Völkerrecht und wird zu Chaos führen.“ Er bestritt, dass die Behörde von US-Schiffen höhere Gebühren verlange. Die Tarife richteten sich nach Größe und dem Typ des Schiffes.
Ein chinesisches Unternehmen betreibt den Angaben zufolge seit Jahrzehnten zwei Häfen an beiden Enden des Kanals, doch der Kanal selbst wird von der Panamakanal-Behörde betrieben – einer staatlichen Einrichtung, deren Vorstand von der panamaischen Regierung gewählt wird.
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