Washington. Leichtfertig gesponnene Spekulationen über Ursache, Motive, Täter und mögliche Hintermänner werden den unschuldigen Opfern nicht gerecht.

Weder das mutmaßlich radikal-islamistisch inspirierte Attentat via Pick-up-Truck im bekanntesten Party-Viertel von New Orleans noch das tödliche Tesla-Fanal vor einem Trump-Hotel in Las Vegas sind auch nur im Ansatz aufgeklärt. 

Ob es einen relevanten Zusammenhang gibt oder der Zufall dafür sorgte, dass die Täterfahrzeuge über dieselbe Online-Agentur gemietet wurden, ist ebenfalls noch unbekannt. 

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Darum werden leichtfertig gesponnene Spekulationen über Ursache, Motive, Täter und mögliche Hintermänner den unschuldigen Opfern nicht gerecht. 

Schuldzuweisungen ohne Sachkenntnis vergiften das Klima noch weiter

Schuldzuweisungen, wie sie vom künftigen Präsidenten Donald Trump kamen, der die Tragödie in Louisiana ohne Sachkenntnis illegaler Einwanderung und damit der amtierenden Regierung in die Schuhe schieben wollte, vergiften nur weiter ein nationales Klima, das ohnehin toxisch und latent gewalttätig ist. 

Dirk Hautkapp
Dirk Hautkapp © privat | Privat

Die Tat in Las Vegas scheint sich dagegen als persönliche Tragödie zu entpuppen. Ein Elite-Soldat begeht vor einer Trump-Immobilie in einem Auto aus der E-Mobilitätsfirma dessen Beraters Elon Musk, offenbar Selbstmord und zündet sich an. Bizarr.

Für die von Trump als korrupt verhöhnte Bundespolizei FBI hätte der Jahresauftakt nicht schlimmer sein können. Das Verlangen nach schnellen Ermittlungserfolgen ist enorm. Hoffentlich werden dabei keine Fehler gemacht. 

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Es ist niederschmetternd genug, dass nach Dutzenden Vorfällen ähnlicher Machart weltweit erneut ein zum Äußersten entschlossener Einzeltäter ein Auto zur tödlichen Waffe umfunktionieren konnte, weil an einem traditionell hoch frequentierten Ort wirksame Absperrungen fehlten. Die offene Gesellschaft braucht Poller und Barrieren – gegen Feinde aller Art.