Berlin. In der Neujahrsnacht mit Verletzten und Toten teilt Jette Nietzard auf X eine provokante Aussage. Warum sie den Beitrag wieder gelöscht hat.
Fünf Menschen starben in der Silvesternacht durch Feuerwerkskörper. Zahlreiche wurden verletzt – wie ein Polizist in Berlin, dem nun der Verlust eines Beines droht. Dabei scheint das leichtsinnige Zündeln mit Sprengstoff ein überwiegend männliches Phänomen zu sein. Zumindest die tödlich verunglückten Sprengstoffopfer waren alle Männer.
Diese Erkenntnis machte sich jetzt die Sprecherin der Grünen Jugend zu eigen – und verknüpfte sie mit einem weiteren, gesellschaftlichen Problem: „Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, können zumindest keine Frauen mehr schlagen“, schrieb Jette Nietzard auf X.
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Mittlerweile hat die 26-Jährige ihren Beitrag wieder gelöscht. „Wäre gut über systematische Lösungen für häusliche Gewalt zu sprechen, statt über gekränkte Männeregos“, schreibt sie als Begründung. Zumindest auf X hatte die Jungpolitikerin viel Kritik für ihre Aussage erfahren.
In einem auf der Plattform TikTok veröffentlichtem Video, das mittlerweile ebenfalls gelöscht wurde, lässt sie sich dezidierter über Aussage ein: „Ich habe gestern Abend – bevor ich getrunken habe – einen Tweet gemacht“, so Nietzard in ihrem aus dem Bett aufgenommenen Video.
Bölleropfer seien überwiegend männlich, erklärt sie. Mit dem Hantieren von Feuerwerk würden sie sich ihre „Männlichkeit unter Beweis stellen.“ Dabei handele es sich um „dieselbe Kategorie Mann“, die Frauen schlagen würden.
Hab meinen Tweet gelöscht. Wäre gut über systematische Lösungen für häusliche Gewalt zu sprechen, statt über gekränkte Männeregos.
— Jette Nietzard (@jetteniz) 1. Januar 2025
Jede 4. Frau wird Opfer durch (Ex)Partner. Hoffe da diskutiert ihr auch so leidenschaftlich mit.
Seit Oktober vergangenen Jahres steht Nietzard mit Jakob Blasel an der Spitze der Jugendorganisation. Ihre Vorgänger hatten damals aus Protest gegen die Parteiführung ihr Amt aufgegeben und die Partei verlassen.