Berlin. Die niederländische Hauptstadt kommt nach den Gewaltattacken auf israelische Fußballfans nicht zur Ruhe. Erneut randalieren junge Männer.
Vier Tage nach den heftigen Gewaltattacken gegen israelische Fußballfans rund um die Europa-League-Partie Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv hat es in Amsterdam erneut Krawalle gegeben. Im Westen der Stadt randalierten nach Angaben der Polizei Dutzende vorwiegend junge Männer, sie zündeten Feuerwerkskörper und warfen diese auf Autos. Eine Straßenbahn ging in Flammen auf, berichtete die Polizei auf X. Dabei sollen die Brandstifter „Krebs Juden“ gerufen haben, wie ein Video bei X zeigt.
Das mobile Einsatzkommando der Polizei räumte den Platz. Über mögliche Verletzte ist nichts bekannt. Eine unbekannte Zahl von Menschen wurde festgenommen. Der Amsterdamer TV-Sender AT5 zeigte Videos von den Unruhen.
Amsterdam: Antisemitische Attacken – Feuer am Flughafen Schiphol
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (8.11.) hatte es erschreckende Gewaltszenen in der niederländischen Hauptstadt gegeben. Junge Männer auf Mopeds hatten israelische Fußballfans angegriffen und durch die Straßen gejagt. Die Bilder hatten weltweit Entsetzen ausgelöst und waren auch in den Niederlanden als antisemitische Attacken scharf verurteilt worden. Regierungspolitiker hatten Niederländer mit Migrationshintergrund dafür verantwortlich gemacht.
“Kanker Joden” schreeuwend gooien ze met bommen naar een tram, die nu in brand staat. #Amsterdam Plein 40 45 pic.twitter.com/Pg3NyyuO3j
— Free mind (@LoneWolfRA) 11. November 2024
Auch in der Nacht zu Montag gab es Krawalle: In der Nähe des Flughafens Schiphol gingen etwa 50 Autos in Flammen auf. Es ist unklar, ob dafür auch die Jugendbanden verantwortlich sind.
Derweil hat der europäische Fußballverband Uefa das nächste Auswärtsspiel von Maccabi Tel Aviv in der Europa League auf neutralen Boden verlegt. Das Duell am 28. November gegen den Istanbuler Traditionsklub Besiktas (18.45 Uhr) findet in der ungarischen Stadt Debrecen statt. Zuschauer sind nach einem Beschluss der ungarischen Behörden nicht zugelassen, hieß es weiter.