Berlin. Das Auswärtige Amt reagiert auf die Lage im Libanon und ruft Deutsche zur Ausreise auf. Die Lufthansa fliegt das Land nicht mehr an.

Wegen der angespannten Sicherheitslage im Libanon hat das Auswärtige Amt alle deutschen Staatsangehörigen aufgerufen, das Land schnellstmöglich zu verlassen. „Ich appelliere an alle Deutschen, die sich jetzt noch im Libanon aufhalten, die derzeit noch bestehenden Möglichkeiten zur Ausreise aus dem Libanon zu nutzen und dies jetzt dringlich zu tun“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Damit reagiert das Außenministerium auf die drohende Eskalation in der Region, nachdem die Hisbollah die von Drusen bewohnte Stadt Majdal Schams auf den von Israel besetzten Golanhöhen mit Raketen beschossen hatte. Bei dem Angriff waren mindestens zwölf Kinder und Jugendliche getötet worden. Nun wird ein Vergeltungsschlag Israels befürchtet.

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Türkische Airlines fliegen Libanon noch an

Im Hinblick auf die sich verschärfende Lage im Libanon haben bereits die Lufthansa Gruppe sowie die französische Fluggesellschaft Air France ihre Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut vorerst ausgesetzt. Laut dem Außenamts-Sprecher gibt es aber „weiterhin noch kommerziellen Flugverkehr aus Libanon in Richtung Europa und die Türkei“. Er rief alle dazu auf, „diese Möglichkeiten jetzt noch zu nutzen“.

Der Sprecher bat im Weiteren darum, die Aufforderungen des Auswärtigen Amtes ernst zu nehmen. Diese seien nicht „Jux und Tollerei, sondern einfach der wirklich schwierigen Lage geschuldet, wenn es doch zu einem regionalen Flächenbrand und zu einer Eskalation der Lage vor Ort kommen sollte“. Das Auswärtige Amt mache sich „sehr große Sorgen um die Lage der Deutschen vor Ort“, sagte der Sprecher.

Eine Ausreiseaufforderung sowie eine Reisewarnung für den Libanon hatte das Ministerium bereits im Oktober 2023 nach dem Terrorangriff der palästinensischen Hamas und Angriffen der libanesischen Hisbollah auf Israel ausgesprochen.

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