Düsseldorf. Der Enkel- wird zum Tochter- oder Sohntrick: Per SMS-/Whatsapp verschicken Gauner “Hallo Papa“-Nachrichten. So funktioniert der Betrug.

Die Masche ist nicht ganz neu, blüht aber gerade in NRW wieder auf: Kriminelle geben sich auf WhatsApp oder per SMS als Kinder aus, die ihre Handynummer gewechselt haben. Ihr Ziel ist Geld, warnen die Verbraucherzentralen sowie die Polizei. Immer wieder gehen Bürgerinnen und Bürger den Betrügern in die Falle.

Zum Beispiel fiel in Hagen ein 64-Jähriger auf die Masche rein und verlor viel Geld: Er bekam, wie viele Menschen in diesen Tagen, eine Whatsapp-Nachricht, in der sich Betrüger als Tochter des Mannes ausgaben. Die Botschaften ähneln sich. Oft heißt es "Hallo Papa..." oder "Hallo Mama das ist meine neue Nummer kannst du diese nummer speichern und mir auf whatsapp schreiben"

SMS- und Whatsapp-Betrug: Angebliche Notlage von Tochter oder Sohn

Oft verzichten die Gauner auf Satzzeichen, pfuschen bei der Groß- und Kleinschreibung oder fallen durch Rechtschreibfehler auf. Dennoch funktioniert der Trick. Es kursieren mehrere Varianten, zum Beispiel diese: "Hallo mama, rate mal wessen's Handy in der Waschmaschine gelandet ist. Du kannst diese Nummer einspeichern und die alte löschen".

Wer sich darauf einlässt und mit den Betrügern Kontakt aufnimmt, wird um Geld gebeten, oft um eine drei- oder vierstelligen Betrag: Angeblich seien Sohn oder Tochter gerade in einer Notsituation.

SMS- und Whatsapp- Betrug: Hagener fällt auf die Masche rein und verliert viel Geld

Der Senior aus Hagen überwies den Kriminellen am Donnerstag einen vierstelligen Betrag, wie die dortige Polizei meldet. Der Betrug fiel ihm erst später auf, als er mit Familienmitgliedern telefonierte. Er erstattete Strafanzeige wegen des Betruges. Die Kripo ermittelt.

Die Verbraucherzentralen raten: "Wenn Sie so eine Nachricht erhalten, sollten Sie unter keinen Umständen auf die Geldforderungen der Trickbetrüger eingehen! Der einfachste Weg ist es, nach so einer Nachricht mit Ihren Kindern persönlich zu sprechen. Geht das nicht, rufen Sie sie auf ihrer "alten" und bekannten Handynummer oder Festnetznummer an." Oft fliege der Schwindel dadurch schon auf. Die Nummer des Absenders könne blockiert werden, um keine weiteren Nachrichten zu erhalten.

Wer zum Opfer geworden ist, sollte die Nachrichten nicht löschen und Anzeige erstatten, so die Verbraucherschützer.

SMS- und Whatsapp-Abzocke: Die Methode ist nicht neu, es gibt aber neue Varianten

Schon vor einem Jahr gingen Gauner mit dem Tochter- oder Sohntrick auf Beutezug über Messengerdienste. Damals gab es zum Beispiel Opfer in Wuppertal, Remscheid und Solingen. Die Trickbetrüger waren sogar so dreist, eine Echtzeitüberweisung mit Nachweis zu fordern.

Es gibt noch viele andere Methoden, arglose Bürgerinnen und Bürger per SMS oder Whatsapp abzuzocken. Verbraucherschützer nennen hier weitere Beispiele.