Essen. Im Juni starten die ersten „XBus-Linien“. Das Ziel: Wenige Haltestellen und eine bessere Anbindung für Kommunen ohne Bahnanschluss.
Es ist ein langgehegter Traum vieler Pendler und von Menschen, die dem Nahverkehr im Ruhrgebiet seinen Hang zur Kleinstaaterei nicht durchgehen lassen wollen: ein Express-Bus-System, das Revierkommunen auf kurzen Wegen verbindet und nicht durch Stadtgrenzen und Geltungsbereiche kommunaler Verkehrsbetriebe aufgehalten wird.
Land fördert das Projekt mit Millionenbetrag
Zusammen mit dem VRR und Vertretern aus den beteiligten Kommunen stellte NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) das Projekt „XBus“ am Freitag auf dem Betriebshof der Dortmunder Stadtwerke in Castrop-Rauxel vor.
Das Versprechen: wenige Haltestellen, kurze Reisezeiten
„Wir wollen mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen. Mit den neuen XBussen werden Pendler und Reisende schnell, komfortabel und bezahlbar im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr unterwegs sein“, sagte Brandes. Die Merkmale der Schnellbusse: wenige Haltestellen, kurze Reisezeiten und ein besserer Anbindung von Kommunen ohne Gleisanschluss. Das Landesregierung fördert die regionalen Schnellbuslinien mit insgesamt 100 Millionen Euro.
Start am 12. Juni
Die ersten zwei von insgesamt sieben „XBus-Linien“ gehen am 12. Juni an den Start, zunächst sind es die Linien X13 und X42. Weitere fünf Linien sollen im Laufe des kommenden Jahres in Betrieb gehen. Die Linie X13 wird von den Dortmunder Stadtwerken (DSW21) und der Vestischen Straßenbahnen GmbH betrieben. Sie verbindet Datteln über Waltrop, Dortmund-Mengede, Dortmund-Huckarde, Dortmund-Dorstfeld mit dem Dortmunder Technologiezentrum und dem Dortmunder Universitätscampus.
Die Linie X42 der STOAG (Stadtwerke Oberhausen) und der Vestischen verkehrt zwischen Oberhausen, Oberhausen-Sterkrade, Bottrop-Kirchhellen – Dorsten / Bottrop-Feldhausen und dem Movie Park. Später folgen die Linien X05 (Wesel – Schermbeck – Dorsten), X27 (Kleve – Kalkar – Xanten – Wesel), X28 (Goch – Uedem – Xanten – Wesel), X32 (Kleve – Kalkar – Rees – Empel-Rees) und X49 (Kempen – Vorst – Anrath – Willich – Meerbusch-Osterath – Haus Meer) – betrieben von den Niederrheinischen Verkehrsbetrieben (NIAG) und DB Rheinlandbus.
Vier Jahre Vorbereitung
Zunächst werden die Linien mit Bussen aus dem Standard-Fuhrpark der Verkehrsunternehmen ausgerüstet, aber an ihrem einheitlichen XBus-Design erkennbar sein. Nach und nach soll dann eine eigenen XBus-Flotte angeschafft werden. Laut VRR-Vorstandssprecher Ronald Lünser gingen dem Projekt insgesamt vier Jahre an Vorbereitung und Abstimmung zwischen dem VRR, den beteiligten Städten und deren Verkehrsunternehmen voraus.