Düsseldorf. Die Landesregierung will mit den Kommunen beraten, ob die Initiative Rhein-Ruhr-City eine Zukunft hat. Treffen Freitag in Düsseldorf.
Die Vorentscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) für das australische Brisbane als Austragungsort der Sommerspiele 2032 hat die Zukunft der Bewerbung der Rhein-Ruhr-Initiative über Nacht in Frage gestellt.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will dennoch an einem schon länger für diesen Freitag vereinbarten Termin mit Vertretern der 14 beteiligten Kommunen und dem Sportmanager Michael Mronz in Düsseldorf festhalten. „Der Termin bietet die optimale Gelegenheit, die aktuellen Entwicklungen zu bewerten“, erklärte ein Sprecher der Staatskanzlei.
SPD-Fraktionschef spricht von "schwerem Dämpfer"
Allerdings gehen Experten davon aus, dass das Rennen gelaufen ist. Das IOC hat Brisbane bereits elf Jahre vor den Spielen zum bevorzugten Dialogpartner im Vergabeprozess erklärt. Von einem „schweren Dämpfer“, sprach SPD-Oppositionsführer Thomas Kutschaty. Dass die Rhein-Ruhr-Bewerbung stattdessen 2036 zu Zuge kommen könnte, gilt schon wegen der problematischen Symbolik 100 Jahre nach den Nazi-Spielen von Berlin als unwahrscheinlich.
Kutschaty beklagte, dass die schwarz-gelbe Regierungskoalition es in den vergangenen drei Jahren versäumt habe, den Kommunen Mittel für eine vorzeitige Bürgerbefragung zur Verfügung zu stellen und eine Machbarkeitsstudie zur Olympia-Finanzierung in Auftrag zu geben. Man habe fälschlicherweise „keine Eile“ gesehen, so Kutschaty.
Der formal für eine deutsche Bewerbung zuständige Deutsche-Olympische-Sportbund (DOSB) hatte unter Verweis auf noch offene Finanzierungsfragen und das ausstehende Votum der Bevölkerung bislang keine konkreten Gespräche mit dem IOC gesucht. Das australische Olympia-Komitee muss derweil die Bewerbung Brisbanes auf internationaler Ebene deutlich stärker vorangetrieben haben.
Laschet sah Bewerbung noch am Dienstag auf gutem Weg
Ministerpräsident Laschet hatte sich noch am Dienstag optimistisch gezeigt, „dass wir in Bälde offizieller Bewerber der Bundesrepublik für die Olympischen Spiele werden können“. Es gebe mit dem Rhein-Ruhr-Konzept nachhaltiger Spiele mit größtenteils vorhandenen Sportstätten seit langer Zeit wieder die Chance für eine deutsche Bewerbung. Laschet versprach sich davon einen „Modernisierungsschub für das Land“.
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Die Grünen-Landesvorsitzende Mona Neubaur forderte trotz des Rückschlags eine Fortsetzung der Städte-Zusammenarbeit in NRW: „Mehr Klimaschutz, bessere Mobilität und bezahlbaren Wohnraum – das kann und muss NRW auch ohne Olympia erreichen.“ Die Spiele betrachtet Neubaur nur als „Sahnehäubchen“.