Berlin. Scharfe Kritik an der Steuer-Bilanz der Regierung hat eine Gruppe junger Abgeordneter der Unionsfraktion geübt. Das Steuerrecht sei unter Schwarz-Gelb tatsächlich noch kojmplizierter geworden. Laut einem Medienbericht fordern die Politiker ein einfaches, verständliches und gerechtes Steuersystem.
Eine Gruppe junger Unionsabgeordneter hat scharfe Kritik an der steuerpolitischen Bilanz der Koalition geübt. Unter Schwarz-Gelb sei das Steuerrecht „sogar noch komplizierter geworden“, schreiben die sechs Abgeordneten in einem Brief an die Generalsekretäre von CDU und CSU, Hermann Gröhe und Alexander Dobrindt, aus dem die „Bild“ am Freitag zitierte. Sie fordern darin, die Union solle sich im Wahlkampf für ein einfaches, verständliches und gerechtes Steuersystem einsetzen.
Den Abgeordneten schwebt eine „Bierdeckel“-Reform vor, wie sie der frühere CDU-Wirtschaftsexperte Friedrich Merz von zehn Jahren vorgeschlagen hatte - also die Möglichkeit, eine einfache Steuererklärung im Format eines Bierdeckels abzugeben. „Seit Friedrich Merz den Bierdeckel hochgehalten hat, ist nicht viel passiert“, kritisierte der Initiator des Briefs, Carsten Linnemann (CDU), gegenüber „Bild“. „Deshalb muss die Bierdeckel-Reform ins Wahlprogramm.“
Der CSU-Abgeordnete Thomas Silberhorn sagte: „Ein Steuerzahler muss in der Lage sein, seine eigene Steuererklärung auszufüllen und zu verstehen.“ Sein CDU-Kollege Peter Tauber kritisierte: „Es gibt niemanden der sagt: Dieses Steuersystem ist gerecht.“ (afp)