Düsseldorf. Der NC für Lehramts-Studien soll weg, meint die NRW-Schulministerin. Die Opposition hält diese Initiative für unausgegoren.
NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat in einer hitzigen, vom beginnen Wahlkampf geprägten Debatte, ihre Idee verteidigt, Lehramtsstudiengänge künftig von Zulassungsbeschränkungen (NC) zu befreien. Diese Überlegungen stünden nicht im „luftleeren Raum“. Selbstverständlich müsse die Abkehr vom NC durch zusätzliche Studienplätze unterlegt sein, sagte sie. Es gehe um einen „Plan für die Zukunft“ und nicht darum, „das Tor aufzumachen und die Universitäten zu fluten.“
Opposition, Bildungsgewerkschaften wie VBE und GEW sowie Hochschulvertreter haben klargestellt, dass man über die Öffnung der Lehramtsstudien reden könne, die Hochschulen aber mit den nötigen Ressourcen ausgestattet werden müssten.
SPD-Kritik: Ministerin liefere nur "Sprechblasen"
SPD-Schulexperte Jochen Ott warf Gebauer vor, kurz vor der Landtagswahl mit diesem Vorschlag aus der Hüfte zu schießen. „Warum haben Sie den NC nicht abgeschafft?“, fragte er. Die Landesregierung hätte dazu die Möglichkeit gehabt. Gebauer produziere „Sprechlasen, ohne anschließend zu liefern“. Sigrid Beer (Grüne) sagte, die NC-Initiative sei einer Bildungsministerin nicht würdig. Zusätzliche Studienplätze müssten mit mehr Lehrpersonal und Räumen unterfüttert sein.
SPD und Grüne versuchten den Streit über den NC zu einer Generalabrechnung mit Gebauers Schulpolitik zu nutzen. Sie warfen ihr vor, dass insgesamt 8000 Stellen an Schulen nicht besetzt werden könnten. Dies gleiche einem „Offenbarungseid“ nach fünf Jahren CDU/FDP-Regierung. Die Ministerin konterte mit dem Hinweis, dass es ihr gelungen sei, mit vier Maßnahmen-Paketen insgesamt 5700 zusätzliche Einstellungen an Schulen möglich gemacht zu haben.
Ministerin Gebauer schaut zurück in die rot-grüne Regierungszeit
Die frühere rot-grüne Landesregierung habe nicht einmal gewusst, wie viele Lehrer gebraucht würden und außerdem Pläne verfolgt, mehr als 6000 Lehrer-Stellen einfach zu streichen. Hätte man so weitergemacht, stünden die Schulen heute vor „unlösbaren Problemen“, so Gebauer.