Düsseldorf. Nach internationalen Studien können Grundschüler in NRW nicht gut rechnen, lesen und schreiben. Eine Fachoffensive soll das nun ändern.
Der Unterricht in Lesen, Schreiben und Rechnen soll an den rund 2800 Grundschulen in Nordrhein-Westfalen von diesem Schuljahr an gestärkt werden. Mit sogenannten Fachoffensiven in Mathe und Deutsch bekommen Lehrkräfte umfangreiches Material zur Hand und werden von Fachberatern unterstützt.
Bei der Umsetzung sollen 106 Fachkoordinatoren den Schulen helfen. Die ersten 53 Stellen würden noch in diesem Schuljahr eingesetzt, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag in Düsseldorf.
Gebauer: Fachoffensive sei bereits vor der Corona-Pandemie geplant
Insgesamt stellt das Ministerium für die Fachoffensiven 27,5 Millionen Euro bis 2025 bereit. Ziel sei es, die Kernkompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Deutsch und Mathe zu stärken und die Lehrkräfte zu unterstützen, sagte Gebauer.
Internationale Studien hätten in den vergangenen Jahren „den Finger in die Wunde gelegt“ und gezeigt, dass Grundschüler in NRW nicht gut genug lesen, schreiben und rechnen könnten. Die Fachoffensiven seien schon vor der Corona-Pandemie beschlossen worden, sagte Gebauer.
Sie sind Teil des "Masterplans Grundschule". So starten die jetzt eingeschulten Grundschüler erst in der dritten Klasse mit dem Englisch-Unterricht. Bisher hatten Grundschüler in der ersten Klasse eine Stunde Englisch und in der zweiten Klasse zwei Stunden pro Woche.
Diese Stunden stehen nach Angaben Gebauers jetzt für Mathe und Deutsch zur Verfügung. Auch in der andauernden Pandemie kämen die Fachoffensiven den Schülern sicher zugute, sagte Gebauer. Professor Christoph Selter von der Fakultät für Mathematik an der TU Darmstadt sagte, der Handlungsbedarf sei durch Corona noch einmal verschärft worden. (epd)