Duisburg. Für rund 4850 Mädchen und Jungen in Duisburg war am Donnerstag der erste Schultag. So lief die Einschulungsfeier in einer Neumühler Grundschule.

Das Lehrerkollegium ist aufgeregter als die i-Dötzchen der Katholischen Grundschule am Bergmannsplatz. Die 50 Mädchen und Jungen finden ihre Einschulung cool, stadtweit war am Donnerstag der erste Schultag für rund 4850 Erstklässler an 75 Duisburger Grundschulen.

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„Wir haben in dieser Woche noch alle Eltern persönlich angerufen, nach Impfungen oder Tests gefragt. Wir wollten nach den aktuellen geltenden Corona-Regeln einfach auf Nummer sicher gehen“, sagt Barbara Beltermann. Sie leitet die Schule bereits seit dem Jahr 2000, aber einen solchen Mehraufwand musste sie bei einer Einschulung noch nicht betreiben. Sogar eine Teststation ist im Foyer der Turnhalle eingerichtet, auf Lolli-Tests sind die Kinder bestens vorbereitet. Dass die Familien haben ihre „Hausarbeiten“ gemacht haben, zahlt sich aus. Erleichterung machte sich bei der Schulleiterin breit.

Infektionsschutz: Die Eltern mussten draußen bleiben

Nur die neuen Erstklässler, rekordverdächtige 50 an der Zahl, gingen anschließend mit ihren Klassenlehrerinnen in die Räume, die Eltern mussten draußen warten. Den meisten von ihnen aber ist die Schule längst vertraut. Malin Bode, die ihre sechsjährige Tochter Mila begleitet, kennt kaum jemanden ihrer Familie kennt, der nicht zur Schule am Bergmannsplatz gegangen sei. „Das ist doch unsere Dorfschule“, lacht sie. Als sie der Tochter die Schultüte wieder abnimmt, damit sie zur für ihre Klasse vorbereiteten Matte gehen kann, blickt die fast argwöhnisch auf ihre Mutter und sagt: „Das Schönste heute ist doch die Schultüte.“

Pater Tobias erteilte den Segen für den neuen Lebensabschnitt

Der Segen Pater Tobias begleitet die Erstklässler der katholischen Grundschule in Neumühl in den ersten Schultag.
Der Segen Pater Tobias begleitet die Erstklässler der katholischen Grundschule in Neumühl in den ersten Schultag. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Was genau drin ist, weiß Mila noch nicht. „Das werde ich schon gebrauchen können“, sagt sie. Dann beginnt trotz lockerer Schulhofatmosphäre die feierliche Zeremonie. Nach der Begrüßung durch die Schulleiterin gibt es eine kurze Ansprache von Pater Tobias, der den Kindern den Segen für ihren neuen Lebensabschnitt mit auf den Weg gibt.

Was an der Schule auch im kreativen Bereich so alles möglich ist, erfahren sie von den älteren Jahrgängen. Die haben sich für ihre neuen Mitschüler ein kleines Willkommens-Programm ausgedacht. Die zweiten Klassen übten eine Tanzchoreographie zum Lied „So ein schöner Tag“. Die dritten Klassen präsentierten eine Sternenshow zum Lied „Sternenfänger“. Nicht nur Mila ist begeistert.

Täglicher Bericht vom großen Bruder

Auch Tom Krieger findet seinen Schulstart klasse. „Cool hier“, meinte er. Begleitet wird er von seiner Mutter Anna und der kleinen Schwester Lana. Als sie die bunte Show und vor allem die Schultüte ihres großen Bruder sieht, flüstert sie leise: „Ich will auch in die Schule.“ Auf jeden Fall muss ihr Tom jetzt jeden Tag berichten, was da abgelaufen ist.

Ein großer Wunsch: Endlich neue Fenster für das Schulgebäude

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„Wir sind gut aufgestellt“, ist Barbara Beltermann überzeugt, das Kollegium sei motiviert und engagiert. Niemand blicke auf die Uhr oder sei sich für einen Sonderdienst zu schade. Also heile Welt inmitten der denkmalgeschützten Zechenhaussiedlung? Einige Wünsche gebe es schon, berichten Beltermann und Konrektorin Jennifer Mußlick. So drängen sie mit Nachdruck darauf, dass die Schule endlich neue Fenster bekommt. „Wir brauchen gar keine Lüftungsanlage, das regeln die undichten Fenster schon automatisch.“ Eine Sandstrahlung der Fassade steht ebenfalls auf der Wunschliste, damit die über 100 Jahre alte Schule auch optisch Zukunft signalisiert.

„Hier wurde“, ist die Schulleiterin dem IMD dankbar, „aber in den vergangenen Jahren auch einiges auf Vordermann gebracht.“ Pünktlich zum Einschulungstag wurden die wackligen Pflastersteine unter dem überdachten Vorbau ersetzt, das waren gefährliche Stolperfallen. Als nächstes steht der Abriss des maroden Übergangs zur Turnhalle auf dem Instandsetzungsprogramm. „Gutes Lernen hat immer auch etwas mit Wohlfühlen zu tun“, meint Barbara Beltermann. Das haben das Kollegium und die Schulsozialarbeiterin auf dem Schirm. Als Inklusionsschule habe man zudem einen besonderen Auftrag.

Offenheit wird groß geschrieben in der KGS Bergmannsplatz

Offenheit ist ein wichtiger Begriff in der KGS am Bergmannsplatz. „Wenn Euch was nicht passt oder Ihr etwas nicht verstanden habt, einfach raus damit“, raten die Klassenlehrerinnen Alina Korneli, Anja Möhle und Christin Wendrodt ihren neuen Schützlingen. Den Eltern, Großeltern und Verwandten hat der Einschulungstag ihrer Kleinen ebenfalls gefallen. „Das hätte wirklich schlimmer kommen können“, lacht Malin Bode, während Tochter Mila lacht drängelt: „Lass uns jetzt aber gehen.“ Die Schultüte wartet darauf, endlich geplündert zu werden.

KGS BERGMANNSPLATZ: KONFESSIONELLE GRUNDSCHULE UNTER STÄDTISCHER REGIE

  • Die Katholische Grundschule am Bergmannsplatz in Neumühl ist eine konfessionelle Schule unter städtischer Regie. Zudem besteht dort ein verlässliches Förder- und Betreuungsangebot im Offenen Ganztag.
  • In einer gemeinsamen Mittagspause besteht zudem die Möglichkeit, eine warme, gesunde und ausgewogene Mahlzeit zu sich zu nehmen. Sportliche, musische und gestalterische Angebote sind reichlich vorhanden. Auch besteht hier eine gute Sozialraumvernetzung, und bei Bedarf gibt es auch familienunterstützende Beratungen.