Ottawa. Im Streit um Gebietsansprüche in der Arktis bringt Kanadas Regierung den Weihnachtsmann in die Diskussion ein. Der Weihnachtsmann sei, genauso wie der Nordpol, eindeutig ein Teil Kanadas. Die kanadische Opposition vertritt dagegen die Meinung, der Weihnachtsmann sei ein Weltbürger.
Im Territorialtreit um die Arktis argumentiert die kanadische Regierung jetzt auch mit dem Weihnachtsmann. Nach der Kritik der oppositionellen Liberalen am Vorgehen der Regierung, einen umfassenden Gebietsanspruch auf den Nordpol anzumelden, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Paul Calandra am Dienstag (Ortszeit) im Parlament in Ottawa: "Wir wissen, dass die Liberalen nicht denken, dass sich der Nordpol oder der Weihnachtsmann in Kanada befinden." Die Regierung werde aber "sicherstellen, dass wir sie so gut es geht beschützen."
Der Chef der Liberalen, Justin Trudeau, wies den Anwurf zurück. "Jeder weiß, dass der Weihnachtsmann Kanadier ist", sagte der Oppositionspolitiker. Kanadas stärkste Oppositionspartei, die New Democratic Party, vertrat hingegen weiter die Meinung, dass "der Weihnachtsmann ein Weltbürger" sei.
Russland will Militärpräsenz erhöhen
Die Regierung in Ottawa hatte vergangene Woche bei der zuständigen UN-Kommission beim sogenannten Lomonossow-Rücken, einer Landverbindung unter dem Meer, beantragt, den gesamten Festlandsockel Kanada zuzusprechen. Kanada begründet in dem Antrag gestützt auf neue Vermessungsergebnisse des Meeresbodens im Osten und Norden der Küste den Anspruch auf ein erweitertes Seegebiet.
Russland, das so wie die USA, Dänemark und Grönland ebenfalls Gebietsansprüche am Nordpol geltend macht, kündigte daraufhin am Dienstag an, seine Militärpräsenz in der Arktis zu erhöhen.
Das Interesse an dem Gebiet hat stark zugenommen, seit die fortschreitende Eisschmelze wichtige Schifffahrtsrouten öffnete und die Ausbeutung bislang unzugänglicher Ressourcen ermöglicht. In der Arktis werden rund 13 Prozent der bislang nicht entdeckten Erdölvorkommen und etwa 30 Prozent der noch unbekannten Gasvorkommen vermutet. (afp)