Düsseldorf. Eine zentrale Meldestelle soll in NRW antisemitische Vorfälle sammeln. Für die Zukunft hat der Düsseldorfer Landtag weitere Meldestellen geplant.

In Nordrhein-Westfalen wird eine Meldestelle für Antisemitismus eingerichtet. Das teilte die Landesregierung am Freitag in Düsseldorf mit. Die neue zentrale Anlaufstelle solle künftig landesweit sämtliche antisemitischen Vorfälle „auch unterhalb der Strafbarkeitsgrenze“ im Auftrag der Regierung sammeln und analysieren.

Vorübergehend wird diese demnach in der Trägerschaft des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden Nordrhein starten, ab Juli kommenden Jahres wird die Aufgabe dann von einem neu gegründeten Verein übernommen.

Weitere zentrale Landesmeldestelle geplant

Nach Angaben der Regierung soll die Meldestelle es Betroffenen künftig leichter machen, antisemitische Vorfälle zu melden. Ziel sei es, „Dunkelfelder zu erhellen, um damit Grundlagen für Forschung und weitere Maßnahmen zu ermöglichen“.

Vergleichbare zentrale Landesmeldestellen zu anderen Formen der sogenannten gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sollen demnach bald folgen. „Antisemitismus ist ein schleichendes Gift, Ressentiments und Hass werden von unserer Landesregierung nicht toleriert“, erklärte Integrationsminister Joachim Stamp (FDP).

Für die Arbeit der Meldestelle sei es zentral, die betroffenen Menschen und ihre Gemeinden dabei einzubeziehen. „Nur wenn Betroffene von Antisemitismus tatsächlich Vertrauen in die neue Meldestelle haben, werden Fälle auch gemeldet“, erklärte Stamp in Düsseldorf. (afp)