Düsseldorf. In NRW gibt es noch keine Klarheit, wie es im Februar mit den Kita-Beiträgen weitergeht. Eine weitere Befreiung ist nicht ausgeschlossen.

  • Corona und Kitas: NRW-Familienministerium schließt eine weitere Befreiung von Kita-Beiträgen für den Februar nicht aus.
  • Landesregierung ist in Gesprächen mit Eltern, Gewerkschaften und Kommunen, wie die Betreuung ab dem 15. Februar weitergestaltet werden soll.
  • Städte- und Gemeindebund spricht sich für weitere staatliche Kostenübernahme aus.

In Nordrhein-Westfalen gibt es noch keine Klarheit, wie es angesichts andauernder coronabedingter Einschränkungen mit den Elternbeiträgen für die Kitas weitergeht. „Eine weitere Befreiung ist derzeit nicht beschlossen“, teilte das NRW-Familienministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit.

Der Städte- und Gemeindebund sprach sich deutlich für eine weitere staatliche Kostenübernahme aus. „Für uns ist klar: So lange das Land dazu auffordert, die Kinder zuhause zu betreuen und die Hälfte der Kosten trägt, werden auch die Kommunen auf Kita-Gebühren verzichten“, sagte Landesverbandspräsident Roland Schäfer am Dienstag der dpa.

Corona und Kita: Beiträge wurden schon im Januar vom Land und Kommunen übernommen

Bereits im Januar hatten Land und Kommunen die Elternbeiträge für Kindergärten, Tageseltern sowie Betreuungsangebote der Offenen Ganztagsschule (OGS) übernommen. Die Landesregierung sei dahingehend unter anderem in Gesprächen mit Eltern, Trägern und Kommunen, wie die Betreuung nach dem 15. Februar aussehen könne.

Wie es dann generell mit den Kitas weitergeht, steht noch nicht fest. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte ein Ampel-Modell für eine flexible Kita-Öffnung ins Spiel gebracht. Dieser Vorschlag stößt aber bei NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) auf Ablehnung: „So richtig es ist, auch in anderen Bundesländern Kitas wieder zu öffnen, so ist der Verfahrensvorschlag von Frau Giffey praxisfremd und völlig naiv“, sagt er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montag).

Nach dem vorgeschlagenen Ampel-Modell soll sich das Ausmaß einer Kita-Öffnung daran messen, wie viele Kita-Kinder und Erzieher mit dem Coronavirus infiziert oder in Quarantäne sind. Ist niemand infiziert und liegt der Quarantäne-Anteil unter zehn Prozent, so zeigt die Ampel gewissermaßen auf „grün“ und die Kita ist ganz normal geöffnet.

Corona und Kita: Stamp erteilt Ampel-Modell eine Absage

Ist eine Person infiziert und ist eine Kindergartengruppe oder bis zu einem Viertel des Personals in Quarantäne, wäre es nur „gelb“ und es gäbe einen eingeschränkten Regelbetrieb, etwa mit weniger Stunden. „Rot“ wäre es bei zwei oder mehr Infizierten und sehr vielen Personen in Quarantäne - dann würde die Kita geschlossen und nur die Notbetreuung würde angeboten, so das Giffey-Modell.

„Das würde zu einem völligen Chaos für Kita-Personal, Eltern und Träger führen“, sagte NRW-Familienminister Joachim Stamp zu dem Vorschlag. „Wir setzen den eingeschränkten Pandemiebetrieb mit festen Gruppen und Stundenreduzierung fort und appellieren an die Eltern, nach Möglichkeit bis zum 14. Februar die Kinder selbst zu betreuen“, sagte Stamp. „Wie es ab dem 15. Februar weitergeht, werden wir unter Berücksichtigung der Pandemie-Entwicklung mit Trägern, Eltern und Gewerkschaften in der kommenden Woche beraten.“ (dpa)

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