Düsseldorf. Nach dem Brand im griechischen Flüchtlingslager Moria bremst NRW-Ministerpräsident Laschet Forderungen rasch viele Flüchtlinge aufzunehmen.
NRW-Ministerpräsident und CDU-Vize Armin Laschet hat äußerst zurückhaltend auf die Forderung von SPD-Chefin Saskia Esken reagiert, nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria auf der Insel Lesbos umgehend eine hohe vierstellige Zahl von Flüchtlingen von den griechischen Inseln aufzunehmen. „Ultimative Forderungen sind nie gut in einer Koalition“, sagte er am Montag vor Beginn der Sitzungen der CDU-Spitze in Berlin. Es gehe hier um eine humanitäre Frage, und es gehe um eine Gesamtlösung.
Das lasse sich nicht in drei- oder vierstelligen Zahlen messen. Vielmehr brauche man „in Griechenland und mit Griechenland zusammen ein Gesamtkonzept, was auf den Inseln in Zukunft passieren soll“, sagte Laschet. Diese Anfrage sei an die deutsche EU-Ratspräsidentschaft gerichtet. Er gehe davon aus, dass Deutschland da mehr helfen könne.
Laschet: Größerer Beitrag von Deutschland „wäre gut“
Zugleich müsse aber sichergestellt werden, dass in Zukunft die Aufnahme durch europäische Aufnahmezentren geregelt werde, wobei auch da Griechenland unterstützt werden müsse. So könne man zu einem geordneten System der Migration und dem Schutz der EU-Außengrenzen kommen. Aber das bedeute, dass man auf den Inseln einen Neuanfang brauche. Und wenn da Deutschland einen noch größeren Beitrag leisten könne, „dann wäre das gut“. Viele Bundesländer seien bereit zu helfen. Nordrhein-Westfalen habe für 1000 Migranten eine Aufnahme angeboten.
Esken sagte am Sonntagabend im ZDF zur Aufnahme von Flüchtlingen, es müsse „ein hoher vierstelliger Betrag“ sein. „Es muss morgen entschieden werden.“ (dpa)