Berlin.. Die Menschen an Rhein und Ruhr müssen sich in den kommenden Sommern auf längere Hitzeperioden einstellen, warnt eine neue Klimastudie der Grünen.
40 Grad im Schatten – keine Abkühlung in Sicht: Die Rekordhitze dieses Sommers wird Experten zu Folge kein Einzelfall bleiben, im Gegenteil. In den nächsten Jahrzehnten werden sich gerade Menschen in Großstädten auf zunehmenden Hitzestress einstellen müssen, warnt eine neue Klimastudie der Grünen im Bundestag. Die Temperaturen in Ballungsräumen liegen demnach bereits jetzt im Sommer bis zu zehn Grad über dem Umland.
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Aufgeheizte Städte, die sich auch nachts nicht mehr abkühlen, stressen die Gesundheit. Vor allem ältere und chronisch kranke Menschen quälen sich durch Hitzetage und schlaflose Nächte: Die Grünen-Studie hat etliche Forschungsergebnisse zur globalen Erwärmung zusammengefasst und beschreibt die „Brennpunkte des Klimawandels in Deutschland“.
In Berlin Todesfälle durch Hitze
Sollte sich der weltweite CO2-Ausstoß nicht wesentlich verringern, werde die Zahl der Hitzetage bis zum Jahr 2050 deutlich ansteigen. Vor allem in den bereits heute wärmsten Städten entlang des Rheins und im Ruhrgebiet würden Hitzetage um fünf bis zehn Tage zunehmen.
In allen deutschen Metropolen mit Ausnahme von Hamburg sei mittelfristig mit mehr Gesundheitsproblemen bis hin zu mehr Hitzetoten zu rechnen, warnt die Studie, die unserer Redaktion vorab vorlag. Bereits in den Jahren zwischen 2001 und 2010 gab es in Berlin demnach bei rund fünf Prozent aller Todesfälle einen Zusammenhang mit erhöhten Lufttemperaturen.
Stürme und Überschwemmungen
Aus Sicht der Grünen ist das jedoch nur ein Vorgeschmack auf die Lage zur Jahrhundertmitte: „Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen haben schon in den vergangenen zehn Jahren spürbar zugenommen“, sagte Umweltexpertin Bärbel Höhn. „In den nächsten Jahrzehnten dürften die Wetterextreme hier in Deutschland noch deutlich schneller aufeinanderfolgen.“
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Zu den deutschen Brennpunkten des Klimawandels gehören aber nicht nur die hitzegeplagten Großstädte. Mehr Regen an Rhein und Ruhr, steigende Hochwassergefahr durch mehr Winterniederschläge in vielen deutschen Regionen und kaum noch schneesichere Gebiete: Bis zur Jahrhundertmitte würden nahezu sämtliche Skigebiete in den bayrischen Alpen verschwinden, Skifahren im Sauerland sei schon in wenigen Jahren nicht mehr möglich. Es sei deswegen wichtig, dass sich die Klimakonferenz Ende des Jahres in Paris auf verbindliche Wege zum Klimaschutz einige.