Dortmund.. Die Kontakte zwischen der NPD und den Neonazis der jetzt verbotenen „Kameradschaft Dortmund“ waren wohl enger als bislang angenommen. Das ergab die Auswertung der Razzia vom Donnerstag. Hilft das womöglich bei einem Verbot der Partei?
Die verbotene Neonazi-Kameradschaft Dortmund hatte nach Erkenntnissen des NRW-Innenministeriums engere Kontakte zur NPD als bisher bekannt. Wie aus der 62-seitigen Verbotsverfügung gegen die Organisation „Nationaler Widerstand Dortmund” hervorgeht, gab es regelmäßig Veranstaltungen für die NPD in den Räumlichkeiten der Gruppe.
Monatliche Treffen mit NPD-Funktionären
Allein in den vergangenen drei Jahren gab es demnach fast monatlich Treffen der Kameradschaft mit NPD-Funktionären. Bei der Durchsuchung der Neonazi-Räumlichkeiten konnten zudem kurz nach dem Verbot der Kameradschaft am letzten Donnerstag hunderte Wahlplakate der NPD sichergestellt werden. Direkt nach dem Verbot trat NPD-Chef Holger Apfel in Dortmund demonstrativ zur Unterstützung der lokalen Kameradschaft auf.
Für ein Verbotsverfahren gegen die NPD könnte diese enge Partnerschaft mit den Dortmunder Neonazis von Bedeutung sein. Denn gerade die 62 Mitglieder der Dortmunder Gruppe gelten als extrem gewalttätig, wie das NRW-Ministerium in seiner Verbotsverfügung dokumentiert. So wurden neben der Verherrlichung des NS-Staates und seines Regimes etliche Gewaltverbrechen aufgezeichnet.