Athen. Die Griechen haben die beiden großen Regierungsparteien bei der Parlamentswahl am Sonntag abgestraft: Die konservative Partei Nea Dimokratia ist ersten Prognosen zufolge zwar stärkste Kraft geworden, für eine Mehrheit mit der sozialistischen Pasok-Partei dürfte es aber nicht reichen.
Bei der Parlamentswahl im krisengeschüttelten Griechenland haben die beiden großen Regierungsparteien am Sonntag deutliche Verluste erlitten. Nach ersten Prognosen dürfte beide Schwierigkeiten haben, zusammen eine Mehrheit zu erreichen. Nach ersten Prognosen kommen die konservative Nea Demokratia und die sozialistische Pasok auf 17 bis 20 Prozent beziehungsweise 14 bis 17 Prozent der Stimmen.
Mehrere kleinere Parteien, die sich lediglich in der strikten Ablehnung des harten Sparprogramms einig sind, erzielten dagegen kräftige Stimmengewinne. Die Linke Koalitionspartei käme demnach auf mindestens 15 Prozent. Die rechtsextreme Partei Goldene Morgendämmerung erhielt offenbar 6 bis 8 Prozent und damit deutlich mehr als die zum Einzug ins Parlament erforderlichen 3 Prozent.
Schwierige Regierungsbildung
Damit steht das Land, das nur mit einem Schuldenschnitt vor dem Bankrott gerettet werden konnte, vor einer schwierigen Regierungsbildung.
Zweifel an der Fortsetzung des Konsolidierungskurses könnten die weitere Mitgliedschaft des südosteuropäischen Landes in der Euro-Zone infrage stellen. Ein klareres Bild über die künftigen Mehrheitsverhältnisse dürfte sich erst im weiteren Verlauf des Abends abzeichnen. Zu den Besonderheiten des griechischen Wahlrechts gehört die Bestimmung, dass die stärkste Partei automatisch 50 Sitze zusätzlich zugesprochen bekommt. Offizielle Ergebnisse werden für den späten Abend erwartet. (rtr/dapd)