Berlin. Er ist Vizekanzler und Wirtschaftsminister der Bundesrepublik: Robert Habeck. Hier finden Sie die wichtigsten Infos zum Grünen-Politiker.

  • Als Wirtschaftsminister und Vizekanzler ist er der derzeit wohl mächtigste Grüne: Robert Habeck
  • Der promovierte Literaturwissenschaftler hatte zuvor den Posten des Parteichefs inne
  • Lesen Sie hier die wichtigsten Infos zum Privatleben und der politischen Karriere Habecks

Seine politische Karriere begann erst spät, doch inzwischen hat Robert Habeck es ganz an die Spitze geschafft: Der Grünen-Politiker ist Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler in der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP .

Noch im Wahlkampf 2021 wirkte Habeck eher im Hintergrund, war doch seine damalige Co-Vorsitzende Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin der Grünen gekürt worden. Das Kräfteverhältnis änderte sich schon während der Koalitionsverhandlungen. Doch wie tickt der gebürtige Lübecker? Was muss man über den Bundesminister wissen?

Robert Habeck: Die wichtigsten Infos zum Politiker im Steckbrief

NameRobert Habeck
Geburtsdatum2. September 1969
AmtWirtschaftsminister, Vizekanzler
ParteiBündnis 90/Die Grünen
Parteimitglied seit2002
FamilienstandVerheiratet, vier Söhne
WohnortBerlin/Flensburg

Robert Habeck: Ausbildung, Frau, Bücher – Das Wichtigste zu seinem Privatleben

Robert Habeck wurde am 2. September 1969 in Lübeck geboren und wuchs in Heikendorf in Schleswig-Holstein auf, wo seine Eltern eine Apotheke führten. Er stammt aus einer christlichen Familie, gehört selbst allerdings keiner Kirche an. Sein Abitur machte der Grünen-Politiker 1989. Anschließend leistete er seinen Zivildienst bei einer Organisation für Menschen mit Behinderung. Weitere wichtige Infos zu Habecks Privatleben:

  • Ausbildung: Habeck interessiert sich sehr für Literatur. Aus diesem Grund begann er nach seinem Zivildienst ein Magisterstudium in den Fächern Philosophie, Germanistik und Philologie in Freiburg im Breisgau. Zwischenzeitlich besuchte er die Universität Roskilde in Dänemark und schloss schließlich sein Studium an der Universität Hamburg ab. In den darauffolgenden Jahren promovierte er, ebenfalls in Hamburg, zur "literarischen Ästhetizität".
  • Familie: Der Politiker ist seit 1996 mit der Schriftstellerin Andrea Paluch verheiratet. Das Paar lernte sich bereits im Studium kennen und hat vier mittlerweile erwachsene Söhne. Die Familie lebt seit 2001 in Flensburg.
  • Beruf: Gemeinsam mit seiner Ehefrau Andrea Paluch arbeitet Habeck seit 1999 als freier Schriftsteller. Die beiden veröffentlichten seitdem unter anderem Kinderbücher, Übersetzungen englischer Lyrik und Romane.
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Robert Habeck bei den Grünen: Die wichtigsten Stationen seiner Karriere

Habeck wurde 2002 mit 33 Jahren, also relativ spät, Mitglied der Partei Bündnis90/Die Grünen, weil er, wie er selbst sagte, anfing "auf die blöden Politiker zu schimpfen". Zunächst war er Kreisvorsitzender in Schleswig-Flensburg, anschließend übernahm er den Vorsitz des Landesverbandes der Grünen in Schleswig-Holstein.

2009 trat er gemeinsam mit Monika Heinold als Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein an und wurde nach der Wahl Fraktionsvorsitzender im Landtag. Auch bei den 2012 aufgrund einer Klage der Grünen und des Südschleswigscher Wählerverbandes (SSW) durchgeführten Neuwahlen wurde er wieder als Spitzenkandidat aufgestellt.

Nach der Landtagswahl wurde Habeck zum stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume ernannt. Diesen Posten bekleidete er auch in einer zweiten Amtszeit ab 2017. 2015 kandidierte er für die Parteispitze der Grünen, unterlag allerdings knapp Cem Özdemir, der daraufhin gemeinsam mit Katrin Göring-Eckardt die Doppelspitze bildete.

2018 übernahm er Robert Habeck gemeinsam mit Annalena Baerbock den Parteivorsitz der Grünen. Noch im selben Jahr trat er aus dem Kabinett und dem Landtag in Schleswig-Holstein aus. Bei der Bundestagswahl 2021 traten Habeck und Baerbock zusammen als Spitzenduo an, er verzichtete allerdings zu ihren Gunsten auf die Kanzlerkandidatur. Mit dem Eintritt als Minister in die Bundesregierung legte er – wie bei den Grünen vorgesehen – den Parteivorsitz nieder.

Robert Habeck: Für welche Themen setzt sich der Politiker ein?

Habeck setzt sich – typisch für einen Grünen-Politiker – vor allem für umwelt- und energiepolitische Themen sowie für den Klimaschutz ein. Weitere Themen sind:

  • Der langjährige Vegetarier ist außerdem der Ansicht, dass es genug fleischfreie Nahrungsalternativen gebe und die Art der modernen Tierhaltung nicht gerechtfertigt sei.
  • Habeck zeigte sich als Befürworter des Berliner Mietendeckels und sprach sich in der Debatte für mögliche Enteignungen aus.
  • Innenpolitisch setzt sich Habeck unter anderem für die geregelte Aufnahme von Geflüchteten und eine Neuregelung des Einwanderungsrechts ein. Er sprach sich wiederholt dafür aus, die Asylbewerber von den griechischen Inseln zu evakuieren.
  • Gleichzeitig ist Habeck dafür, islamistische Gefährder engmaschiger zu beobachten und forderte dafür im Herbst 2020 mehr Personal für Sicherheitsbehörden und ein Verbot salafistischer Vereine.

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Robert Habeck: Erfolge und Kontroversen als Wirtschaftsminister

Kurz nachdem Habeck die Führung des Wirtschaftsministeriums übernommen hatte, folgte der russische Überfall auf die Ukraine. Der Minister sah sich daraufhin mit der Aufgabe konzentriert, Deutschland unabhängiger von russischen Energielieferungen zu machen. Dafür verhandelte er Verträge mit Dakar und brachte den Bau von LNG-Terminals in Deutschland voran.

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.
Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. © Jörg Krauthöfer/Funke Foto Services | Unbekannt

Für Streit in der Ampel-Koalition sorgte der Minister mit dem von ihm vorgelegten Heizungsgesetz. Es sieht vor, alte und klimaschädliche Heizsysteme nach und nach zu verbieten. So will Habeck die Wärmewende ermöglichen und Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität voranbringen. Von der Opposition, aber auch vom Koalitionspartner FDP wird das Gesetz jedoch kritisch gesehen. Wegen der anhaltenden Kritik wurde es schließlich überarbeitet

Negative Schlagzeilen machte Habeck mit der sogenannten "Trauzeugen-Affäre". In deren Zentrum stand sein Staatssekretär Patrick Graichen. Als Teil einer Findungskommission hatte er an der Neubesetzung einer Führungsposition in der Deutschen Energie-Agentur mitgewirkt, dabei aber nicht darauf hingewiesen, dass der letztendlich ausgewählte Kandidat sein Trauzeuge gewesen war. Habeck wehrte sich lange, entließ Graichen nach Bekanntwerden weiterer Verfehlungen dann aber doch.